Reinprechtspölla, Fürhalt beim Banntaiding (1608)

Volgende puncten seind von ier gnaden richter, geschwornen und einer ganzen ersamben gemain fürgehalten worden.

Erstlichen ist inen auferlegt und anbevolhen sich in keine frembde pfarr und seelsorg zu begeben, sondern denen hievor außgangwnen kaiserlichen mandaten oder generaln gehorsamblichen nachzugeleben.

Anderten, weilen auch bei inen so ein böße manßzucht nicht allein bei jungen sondern auch bei alten leüten seithero gehalten worden ist inen solches mit genuegsamber vorgeheunder ausfirung bei hoher straff und ungnadt verwißen, sowoll auch das schelten fluechen und gottslestern, welches bei inen gemainer als das bëtten, von ier gnaden verbotten und genzlich abgeschafft.

Dritten sollen sie die feuerstëtt aufs wenigist des jars 4mall, alle gemerch und grenizen übergehen und besichtigen, die jungen leüte mit sich nemben, damit sie solche gemerch von den alten erfahren und mörken mögen.
Standort
Wien | BH: Wien | Bundesland: Wien | Eigentümer: Österreichische Nationalbibliothek | InvNr.: Cod. 14.716 (Suppl. 2127) | Seiten: 127a-b |
Herkunft / Fundort
Reinprechtspölla | BH: Horn | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
exaktes Datum: 28. Juli 1608 | Entstehung: 1608 |
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 2: Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberg (Österreichische Weistümer 8). Wien-Leipzig 1896, S. 602, Nr. 91/II (Edition).

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