Radlbrunn, Rechte und Banntaiding (15. Jh.)

Hie ist zue merkchen was unser herren recht ist von Lilignveld in dem aigen zu Redebrunn.

Am ersten hebt sich an am Ratmasteig und an Ottentaler veld und an Neidekcher gemerkch pan und gericht.

Item, sich hebt an Meysseldörffer gemërkch und unser gemërkch ünzt auf den Stainmayssel pan und gericht.

Item, von dem Stainmaizzel ünzt auf das Peczlenstal und Chlawbendorffer gemerkch pan und gericht.

Item, herr das sind ewre recht. wer darinn nachraiset, ist er ein edelman so ist er 10 lib. darin und 10 lib. daraus, ist er ein gemainer man lib. darinn und 5 lib. daraus.

Item, das seind ewre recht in den hoff zu robatt: in der vasten ein halben tag, pestet er aber so ist es ein ganzer tag; idem, in der zwiprach und in der satt gleich desselbigen; idem, von ettleichen herbërgen sënn und sam tragen; idem, so sol man den chnechten geben 1 hering und dem menër ein halben und dem samtrager und dem seër des selbing.

Item, so sind sew euch phlichtig inzüfüern auf der praiten waiz und habern.

Item, so sind sew euch phlichtig ab der wiss zü Pheffental hew und grüemadt zu füern.

Idem, etleich herwerig auf dew wiss und auf den schober.

Item, wan man infürt auf der praiten, so sol mein herr ablerer haben auf dem schober. so sol der pawr ausvaren gen veld und sol raichen auf den wagen, und wann er wider haim chumbt, so sol der chnecht den rossen warten und der fürman essen und trinkchen als recht ist.

Item, prëst ïr ainem ein wid oder ein leichsten so sol er gen an ewr holz oder an ewr felber und sol nimant darumb nichts phlichtig sein.

Item, auch das man under den schobern nicht halden sol, und das sew ünder dem traid auch nicht halden wenn nicht anders denn di pawrossel.

Item, so ist unser recht das wïr halden sullen von san Mertten tag ünzt auf sand Jorigen tag.

Item, der traiddïnst der do züpürd meinem herren von Lilignveld, den sol man ân verziehen bringen vor sand Giligen tag in den chasten gen Weinczürel.

Item, sew meldent mer: gieng ainem ein seideiner vadem umb sein haus, so hat er frid darinn. lauft im ein edelman nach so ist er 10 lib. hinin und 10 lib. heraus, ist es ein gemainer man so ist er 5 lib. hinin und 5 phunt heraus.

Item, wer das ein edelman ain heraus vadërt aus seinem haus so ist er 10 lib. hinzu ?und 10 lib. herdan, ist er ein gemainer man so ist er 5 lib. hinzu und 5 lib. hindan.

Item, ob ein arm man einen diep phieng und er des rechtens nicht vermöcht, so sol im ide hertstat aus der gemain zu hilf geben 2 pfennig, damit der diep uberwunden wirt.

Item, ob das wer das ainer ain her ladt ainen auf den andern, so ist er von ieder person 5 lib. pfennig herin und 5 lib. pfennig heraus, und der selbig der her ladet da sol man der wandel abchömen.

Standort
Wien | BH: Wien | Bundesland: Wien | Eigentümer: Österreichische Nationalbibliothek | InvNr.: Cod. 14.926 (Suppl. 2112) | Seiten: 12a-b |
Herkunft / Fundort
Radlbrunn | BH: Hollabrunn | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1400 - 1500
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 2: Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberg (Österreichische Weistümer 8). Wien-Leipzig 1896, S. 526-527, Nr.81/I (Edition).

Kategorien: Rechtsquellen | Taiding - Dorf | Taiding - Kloster

<< zurück