Kottes-Purk und Mühldorf, Rechte des Stiftes Göttweig und des Vogtes zu Kottes (c. 1330)

Daz sint des gotshaus recht ze Choetwïg daz iz hat ze Chotans.

Daz der vogt schol dreu taedinch selb sitzen ze Chotans im jar.

Und swaz wandel wiert auf des gotshaus guet und von des gotshaus holden, da nimpt mein herr der apt die zwai tail und der vogt daz drittail. swaz aber von gesten wiert, daz tailent si gleich mit einander mein herr der apt und der vogt.

Is schol auch der vogt nuer auf den tod richten, und schol meins herren des apts richter neben sein sitzen.

Von ainem manslek der dez gotshaus hold ist gefelt mein herren den apt daz guet gar an, und schol der vogt richten uber den leichnam.

Ist aber daz der selb der hold ist dingt ab umb phenning, so gevallent aber di zwae tail an daz gotshaus und daz dritt den vogt. ist er aber ein gast, so wïrt iz auch entzwai getaelt.

Swaz aber ân di dreu taedinch durch daz jar ze richten ist, daz richt des gotshaus richter, und gevallent di wandel den apt und daz gotshaus an.

Ist aber daz vor den drin taeding iemand wandel vervallen ist und dingt darumb ab, da schol den vogt daz dritael von angevallen und den apt di zwae tail. und wer ains ein schuld gewandelt oder sich ier beret, der schol eim andern vogt der nach im chumpt nichts gepunden sein.

Da ist der von Chunring pei gesezzen daz di recht gemelt sint.    
Standort
Göttweig | BH: Krems | Bundesland: Niederösterreich | Eigentümer: Göttweiger Stiftsarchiv | InvNr.: Urbar des Stiftes Göttwieg; Sign. A. XVIII. 3 | Seiten: 145 |
Herkunft / Fundort
Mühldorf | BH: Krems | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1325 - 1335
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 2: Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberg (Österreichische Weistümer 8). Wien-Leipzig 1896, S. 956-958, Nr. 138/I (Edition).

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