Kottes-Purk und Mühldorf, Rechte der Bürger zu Kottes (14./15. Jh.)

Das sind die recht die die purger habent dacz Chotans. und was si sagent, das sagent si pei: irm aid.

Item, so chündents und sagent das die zwai dorf Drendorf und Zeunikch und was darzu ?gehört und was darauf geschiecht das an den tod get, das schol man dacz Chotans berechten. und ist auch das von alter ie und ie recht gewesen, wann es ains aigen von alter ist gewesen und hinz den zwain gotshau?sern geben ist von ainer herrschaft.

Item, so hat auch der marcht recht ze Chotans das alle fre?fle wandel und fliessund wunden auf der widem des gotshaus sind ze Chötweig und darumb der richte?r phenten und aufhaben sol ân des pharre?r poten.

Item, es sullen auch die le?ut die auf der widem gesessen sind mitleiden alles das den marcht anget, es sei mit steur oder mit andern sachen, wie das genannt sei. und dovon so schullen die egenanten le?ut von meinem herren.  . dem abbt scherm haben, also ob der pharre?r an si anders icht pegert denn er recht hiet, des schol in mein herr vor sein, dann alain seinen dinst und seinen zins. und darumb ist dem pharre?r gegeben aus dem urbar ze Gottweig phenninggült und dreizzig mutt zehent, daz er das leiden sol was in gen den pischof anget, ân der leut schaden die auf der widem gesessen sind. ist aber das ain man verchauft hat und wil von im der pharre?r nicht aufnemen und leihen, so sullen die le?ut zu dem richte?r gen und sol der richter von in aufnemen und leihen ân allen chrieg.

Item, es ist auch recht: swer gesessen ist auf des gotshaus aigen und auch in dem selben lantgericht, es sein phaffen herren oder chnecht holden, wie si genant sein, die gehörnt all in meins herren des abbts pantaiding und in seine recht.

Item, und ist auch recht: swer der ist der zimmert auf des gotshaus aigen, es sei in paungarten oder auf êkchern, do hat mein herr.  . der abbt und sein vogt. chlagwandel und alle recht.

Item, es ist auch recht: swer der ist der sich des gotshaus aigen underwindt, es sei mit chauf oder mit sacz, der sol in jarsfrist aufenphahen von dem richter. te?tt er des nicht, so ist meinem herren dem abbt und dem gotshaus das selb aigen, wie das genannt ist, vervallen zü ainem recht.

Item, so habents auch recht: swer auf dreizzig phunt hat, dem soll dhain richter noch dhain nachrichter nicht züsperren umb ainen todslag.

Item, so habents auch recht: ob: ir ainer erslagen würd, das in der richter und der vogt nicht verpieten süllen ob der erd, sunder in sol der pharrêr bestatten ân allen chrieg.

So chundents auch mer: ob ain man pessert, umb weu das ist, gegen dem gericht, der sol umb die selb schuld nicht mer pessern.

Item, so chundents auch das der pharre?r, richter und der nachrichter die waid mit in verdienen sullen.

Item, so chundents auch daz dhain man sol schenkchen nach pachchen nach fleischakchen dann der aigen rukch hat in dem marcht.

Item, so chundents auch das niemant an der chirichweig und an zwain unser frawn te?g schenkchen sol wann man das liecht aufzunt pei der nacht, der ain gast ist.

Item, so chundents auch: wann si meinem herren dem abbt und seinem vogt varent, so gebent si dhain wegmaut in dem Mülpach.

Item, si ruegent auch das der Heusle?r den Pe?nperckh inn schol haben nür zu zwain leiben.

Item, so chundents auch das die von Walsee die dörfstat dacz dem Engelsprechts meinem herren dem abbt und seinem gotshaus ze unrecht vor habent.

Item, ob: ir ainer ain wandel verwuricht, das sullen si gegen dem richter abtaidigen, und sol es der vogt stat haben, und sullen die wandel halbe sein sein und von meins herren leuten ze drittail.

Item, so chundents auch mer: welicher purger von dem marcht vert, der sol alle seine pürchrecht aufgeben mit haus und mit hof, wann man dhain traid von dem marchkt fuern sol ungedroschen.

Item, so chundents das der richter dhain pürkrecht das zu dem marcht gehört dhainem gast leihen sol zu dem chauf.

Item, so chundents auch das die wandel von dem zol meines herren des abbts sind und wer in von im hat, und sol der vogt daran nicht haben.

Item, so chundents auch: ob ain pekch ze chlain püche oder ain leitgeb ze chlain schenkcht oder ain fleischakcher unrains fleisch vail hiet, dieselben wandel gehörnt den abbt und seinen richter an und den vogt nicht.

Item, wer wandel phlichtig ist umb messer oder swert zukchen und was ân schaden erget, chumpt er: ir ab v.or dem pantaiding acht tag, so sind es zwelef phenning.

Item, so chundents auch: ob ain straichunder dieb chöm, und mit weu er begriffen würd auf dem guet, das ist halbs des abbts und halb des vogts, und sol in der vogt vertigen ân des abbts le?ut mue.^

Item, ob der meins herren ainer ain schedlich man we?r, do got für sei, so ist das selb guet meins herren und der vogt sol über denselben richten.

Item, so chundents auch: ob der meins herren ainer in inzicht chöm, so sol im der vogt siczen und mon sol dem vogt nichts darumb phlichtig sein.

Item, so chundents das aller wildpan meins herren von Göttweig ist als verr sein gericht und grünt werdent. wen mon darauf begriff der do jagt ân der phlege?r wil, der we?r des grassen fre?vel vervallen.

Item, so chündents das dhain lantrichter in meins herren gericht ichts ze schaffen sol haben, nür meins herren richter.

Item, so chundents das alle wandel von gesten solain vogt inpringen.

Item, so chundents: ob ainer ain diep funt in seinem haus und er in erste?ch, des sol er unenkolten sein.

Item, so chundents auch: ob ain gast erstochen würd in meines herren gericht, den sullen si begraben lassen ân ain vogt, und süllen des all meins herren le?ut unenkolten sein gegen dem vogt.

Item, si meldent auch das ain vogt nicht mer sol siczen den zü dreien eehaftigen taiding.

Item, die march des gerichts ze Chotans: item, hinz Philippen im graben hebt sich das gericht an das gen Chotans gehort, von Philippen im graben get es auf in Aichperg, nach dem wassergang über unz auf das geschaid inn Stain, vom Stain über unz gen Wolfenre?utt, durchs dorf über der lantstrass nach unz inn Hinnpach, vom Hinnpach unz in die chlain Crems, von der chlainen Chrems hunz inn Marichpach, vom Marchpach auf in Dankcholfe?r graben, under dem schachchen für, mitten in der lantstrass für unz in das nider mülgericht zu dem Reinprechts, enmitten in der Chrems auf unz mitten under die prükk ze Erbenslag in Vischpach, im Vischpach auf unz auf das Mainbarcz, in die Sibenstain, von den sibenstain über unz inn Chaltenprunn ob Sigenre?utt, von dem selben prunn im Sigenreutter pach, vom Sigenreutter pach in die chlain Chrems, von der chlainem Chrems inn Erchengerser pach, under Sneperg für, dem wassergang nach ünz in den Schönpühel, vom Schönpühel inn Erchartzstain, unz gen Faistricz under die prukk, von Faistricz unz gen Dre?ndarf auf die chappel, von der chappel über unz gen Poueit inn Stain, vom Stain am Poueit unz in den Menharczglet.
Standort
Göttweig | BH: Krems | Bundesland: Niederösterreich | Eigentümer: Göttweiger Stiftsarchiv | InvNr.: Urbar des Stiftes Göttweig; Sign. A. XVIII. 3 | Seiten: 223a-224b |
Herkunft / Fundort
Mühldorf | BH: Krems | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1390 - 1410
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 2: Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberg (Österreichische Weistümer 8). Wien-Leipzig 1896, S. 959-961, Nr. 138/III (Edition).

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