Hetzelsberg, Unter- und Oberrohrbach, Banntaiding (Ende des 16. Jhs.)

Panthäting auf das ambt Under- und Ober-Rhorbach auch auf das dorf Hetzlesperg.

1. Richter, seit ir gesessen als zu einem panthäting gehört und von alter herkummen ist [nach] der herrscaft und des aigens [gerechtigkait]? so sprecht den nachbarn zue ob es panthätingzeit sei; und fragt ob es ir rede und recht sei?

2. Richter, so gunt der erbarn gemain ainen mann der ir recht und wort spreche, deß begern si. - Richter fragt ob es ir redt und will sei?

3. Si bitten und begern an die gnedig herrschaft als mir und innen noth ist, daß man uns gebe zwen männer, ain aus den vierern und den andern aus der gmain, welche si anzaigen, die sie und mich sollen weisen was der genedigen herrschaft und der ganzen gemain sei, als von alter herkommen.

4. Richter, ist es mit eurem willen, so meld ich der genedigen herrschaft und der gmain ire gerechtigkait als es von alter herkomen ist, und bitten durch gottes willen daß man si dabei behalt. darinn sollen si haben drei sprach.

Erste sprach.

5. Richter, verbiet in der meldung unsers genedigen herrn rechten und der ganzen gemain daß niemant geirrt werde. wer das thuet, der ist umb das wandl 72 pfennig so oft das beschicht.

6. So meldet die erbar gemain: was si melden in dem panthäting, das thuen si bei irem ait.

7. Von erst so meldet die erbar gemain daß das pan und alles gericht was den todt nit berüert ist der ehrwürdigen geistlichen herrn N. probst und convent unser lieben frauen gottshaus zu Closterneuburg. das auch si oder ire anwält [dasselb panthäding] ain mal im jar besitzen mügen und sonsten niemant, zu welcher zeit im jar es sich am besten fügt, mitsampt dem dorfrichter und den geschwornen. und darzue soll ain ieder angesessner kommen und der herrschaft und der gemain und des aigens gerechtigkait hören. und man soll das alweg drei tag zuvor verkünden oder ruefen lassen. und welcher ohn ehehaft noth und willen des richters nicht kumbt der ist zu wandl umb 12 pfennig, wierdt er aber beclagt so ist er zu wandl 72 pfennig. hat er aber ehehaft noth, so soll er dennoch seinen scheinpoten mit sambt der gerechtigkait schicken; ob er das auch nit thut, so ist er umb das wandl 72 pfennig.

8. Mer meldet die erbar gemain hie daß ain ieder der herrschaft den gruntdienst an dem rechten diensttag bei scheinunder sonnen raichen und geben soll. wer das nicht thuet, der ist zu wandl 72 pfennig und soll dennoch den dienst bezallen; und so oft er von dem richter darumben ermahnt wierdt, als oft ist er zu wandl dem richter 12 pfennig.

9. Si melden auch zu recht daß das ganze aigen zu Rhorbach mit aller herrligkait, gericht und panthäting gehörn zu unser lieben frauen gottshaus zu Closterneuburg, ausgenommen dreierlai sachen die den todt berüren, als diebstall manschlag nöttung der frauen oder junkfrauen; sonsten mit allen wandln steuern raisen robaten und andern gehorsamb, nichts ausgenommen, gewertig sein.

10. Auch sagen si zu recht daß zu Untern-Rhorbach sein dreizehen lehen und fünf hofstet behaust, dient ieds lehen und hofstatt sein ausgezaigten pheningdienst inhalt des gruntbuechs. und darzue von den ägkern im Kherschthal, am Rauchenberg, neben dem kirchweg, im Panholz, wein-. garten am Hüenerpüchel, am Himelpüchel, in den Hochägkern und lestlichen an dem Schweinperg, die dienen ebnermaßen vermüg des gruntbuechs.

11. Der gemain wait daselbst fecht sich an zunegst under der prugk die ain Schliffmüllner machen muß, geet hinab den müllbach bis an Hetzlesperger grünt, von dann hinauf in die Sultz bis hinauf an den kirchweg bei der marterseulen.

12. Die viechtrift fecht sich an zunegst underhalb's dorfs, geet zwischen des müllbachs hinab und der wisen so man verfriden mues, und die ganz gemain zu verfriden an einander helfen sollen, und geet hinab bis an die ander prugken da sich die wait anfächt.

13. Das gericht und aigen Nider-Rhorbach fächt sich an in den vierthalb joch agkern oberhalb's Stainpergs, geet zerichts hinauf bis auf Inntzerstorffer gemerk [wie] das ain markstain nach dem andern auszaigen, bis an die neun viertl agker, von dann auf Inntzerstorffer kirchweeg neben der wiß, von dann nach dem markstain hinab von den praiten bis auf die lantstraß, nach dem müllbach und der wait bis an die Sultz, nach der Sultz hinauf bis an die marterseulen bei dem kirchweeg, von dann zerichts hinauf auf die Hochwenndt in das Kherschthal, von dem Kherschthal oberhalb dem Gelbmperg durch den Weyr am Ober-Rhorbacher gemerk, von dann an das Pannholtz wider auf die vier joch agker oberhalb Stainperg.

14. Auch so melden die von Obern-Rhorbach an aits stadt zu recht daß alda sein sechzehen lehen, ainilif hofstet und ain müll genant die Pegkhenmüll, mer ain müll genant die Aglseerin und ain müll genant die Holtzmüll, behaust, auch die uberlentweingarten, ägker und wisen: von erst der Gaispüchel, Aichberg, Außernberg, ägker und garten, ägker, weingarten, Winterleuten, Wellern der under, Wellern der ober, Weyr, Dinhäffen, Ellendt, Fuxlueger, Fudtpoden, Lederer, Mitterberg, Müllagker, Oberberg, Panholtz-ägker, Reinthal, Sumerleuten, Schallingerperg, uberlent auf dem perg und im grunt, Inägker, weingarten und Khaufberg. und dient iedes lehen, hofstat und uberlentgrünt sein ausgezaigten phenningdienst inhalt des gruntpuechs.

15. Mer melden si zu recht irer hölzer und wait gemerkt, die sich anfächt bei der Holtzmüll und geet herauf im Streit, raint mit denen von Riegkherstorf, durch den Saher bis auf der Dachsenpegkhen grünt, wie das mit markstain ausgemerkt ist, von danen Behenreitter grünt nach auf die Fuchslueger, von dan auf den müllbach und wider zu der Holtzmüll, von der Holtzmüll an Haselbacher holz, an des herrn holz auf den Greitzenstain gehörig, und zwischen Khaufperg herab auf den weeg an das hölzl so in die heuser gehört und vor zeiten krautgärten gewesen seint, und darnach wider zu der Holtzmüll, darvon man järlichen zins raicht ain gulden. die leuten holz im Hohenperg hebt sich an im Hanifthal neben Riegkherstorffer leuten, raicht an Haselbacher gemerk, von dann an des gottshaus Closterneuburg gehülz gegen dem Hollstain uber und get bis an die schluechten im Hanifthal an Unter-Rhorbacher leuten holz; Martini järlichen zinß drei gulden vier schilling.

16. Auch melden si daß das gottshaus zu Closterneuburg hat trait-und weinzehent groß und klein zu Obern-Rhorbach und zu Wilferstorf in Leobendorffer pfarr bei Greitzenstaln gelegen zu dorf und zu velt auf den güttern, wie in der von Pottendorff ingehabt. erstlichen gegen dem holz hebt sich an die thailung zu Wilferstorf an den ägkern, ist der Siffringerin, und werth bis an des Georgen Gering agker; hebt sich an ain thailung von dem agker Simon Schädls, werth bis auf den Wölffl Erbl sambt dem uberlent; des gottshaus guet hebt sich an an des Wölffl Erbl, werth bis auf den müllagker und ist ietzt Blasy Vogl; von Blasy Vogl müllägkern werth die thailung bis auf den Retzer; mer des gottshaus guet hebt sich an von dem Retzer bis auf den Grillenpüchl, werth bis auf den Hamiger, darnach ist es alles des gottshaus. drei ägker im Grillenpüchel seint zu thailen und seint Wolffen Eberl und Leonhardt Fleischer und Erhardt Sighart. die uberlentägker auf der eben seint all des gottshaus: zunegst dem holzweg seint drei ägker des Wolf Reschen, Thoman Wackhenstainer und Thoman Reschen, ieder ain. von dem Retzer auf der eben werth die thailung bis an den Wagkhenstainer im Unnderfuerth, von Simon Schödl bis auf den Reschen all thailung, von Thoman Reschen darnach ist es alles des gottshaus. zwen ägker seint des gottshaus mit namen Kuttner, und Michael Säll und der Liebusch ist zu thailen. des gottshaus guet hebt sich an an dem Liebusch und werth bis auf die Sifferingerin, von der Sifferingerin ist des gottshaus, bis auf den Michaeln Säll, bis auf den weg. auf dem berg hat der Gängl Schedl ain joch, ist des gottshaus; Simon Schedl auf dem Weller zwai joch, seint des gottshaus; zwal joch, haißen die Sündägker, seint des gottshaus und Simon Schedl. im velt unterm gschloß von erst hebt sich an die thailung an der Sifferingerin ägker und werth bis auf den Plaßvogl; auf der Gwenndt zwai halbe joch agker, seint des gottshaus; von dem Sighardt, haist der Grundtagker und ist zu thallen bis auf den Gängl Paulln; von dem Gängl Paull ain joch, ist des gottshaus; von dem Gängl Paull ist zu thailen drei ägker bis auf den Gängl Schedl, des Gängl Schedl ist ganz des gottshaus, und des Grueber jochart ist des gottshaus; von dem Grueber his auf den Wagkhenstainer ist alles des gottshaus; von dem Wagkhenstain ist alles zu thailen bis auf den Freißleben; von dem Freißleben ist des gottshaus bis auf den ursprung; von dem ursprung auf den Anndre Raidt, Jacob Habertheur und Steffan Zimmermann seint zu thallen; von Jacoben Habertheur ist es des gottshaus bis mehr auf des Habertheur drei joch ägker; von der Sifferingerin bei dem gschloß und Michael Wagkhenstainer seint zu thailen bis auf den Anndre Raidt; von Michaeln Wagkhenstainer sein sechs joch agker, etlich öd und etlich paut, sein des gottshaus; von Anndre Raidt bis auf Plaßvogl ist zu thailen; und geet durch und durch vom Plaßvogl bis auf die hofstetägker und werth bis auf den Plaßvogl und ist zu thailen; mer von dem Plaßvogl bis auf den Thoman Resch ist des gottshaus; von Thoman Resch ist zu thailen bis auf den Mathes Resch; von dem Mathes Resch ist es des gottshaus bis auf den Michael Pärtl; am Stainperg ist zu thailen aller mit einander. im Weyr hebt sich an die thailung bei der Trengkhwiß, werth bis auf den ursprung; vom ursprung ist des gottshaus bis auf den weeg, vom weeg bis auf den Wilibaldt Mayr ist zu thailen; darnach seint zwai joch des Wagkhenstainer, seint gar des gottshaus; von Wilibaldt Raith bis auf den Sighardt ist es zu thailen bis auf den Georg Gering; vou Georg Gering bis auf den Andre Raidt ist es des gottshaus; von Andre Raidt bis auf Nidern-Rhorbach ist es zu thailen. Hannsen Müllners ägker seint ganz des gottshaus; das Panholtz ist zu thailen. der Plan und der Gerlitzer, zwai halbe jochart, ligen hinter dem ursprung, stoßen an die Wiegen, sein des gottshauß; in der Wiegen ist des gottshaus, aber das ander ist zu thailen bis auf den Rumpfl. an dem Hauspüchel seint zwai jochart, sein ödt und zu thailen. zwai joch ligen bei den Hirschagkern, sein des gottshaus und des Thoman Schedl.

17. So melden si auch bei iren aiten daß von alter herkommen und gerechtigkait ist: so die zeit der vechsung aines ieden jars kämb und der maisten menig zu beden Rhorbach gefellig zu vechsnen und si einfüehren wellen, daß si denen zehetnern vor an dem dritten tag ansagen sollen. wo aber dieselben zehetner uber solich ir zu wissen thuen nicht kämen den zehet mit in auszustegken, alßdan mügen si ir erpaut frücht vechsen und einfüehren wenn si wellen und den billichen zehet ligen laßen, den dan die zehetner nemen mügen wen si wellen; und soll ir der zehetner versaumbnus und nachleßigkait denen von Rhorbach ohn allen nachtl und schaden sein.

18. Si melden auch daß zu der zeit des lesens kain gast vor dreien nachbarn leser haben soll. wo aber iemant darwider thät, den soll der richter hinein füehren und nach des aigen gerechtigkait wandlen.

19. Es ist auch von alter herkommen: so die genedig herrschaft von Closterneuburg oder ire anwält ain panthäting zu Undern-Rhorbach besitzen und halten wellen, darzue sollen die von Obern-Rhorbach und Hetzlesperger auch zu sollichem panthäting kommen und alle ire alte herkommen und gerechtigkait auch melden, und in solichem panthäting ain mitleiden nach gelegenhait haben. und soll an den dreien enden ain wandl sein darnach es ain ieder verschuldt, inmaßen es hierinnen begriffen ist.

20. Si melden auch zu recht daß ain ieder der im lant ist sein erbthail [in jaresfrist] suchen soll und beweisen und bei dem gruntbuech an nutz und gwör kommen oder emphahen; wer das nicht thuet, so sein dieselben grünt der herrschaft verfallen auf gnadt. welcher erb aber außer lants ist, der hat seine täg zweiunddreißig jar.

21. Auch melden si daß alle geschäft so auf dem aigen beschehen sollen in jarsfrist beweist werden; und wer der genießen will, der soll der grünt in jar und tag an nutz und gwör kommen.

22. Si melden auch das alle güeter die hie verkauft werden, es sein weingarten ägker garten heuser, wie die genant sein, die sollen 2 mit gruntbuechs handen gefertigt werden in drei vierzehen tagen. wer deß unter den zwaien thailen uberferth, der ist umb das wandl 12 pfennig.

23. Si melden auch: ob rechten leibserben von vatter und mueter icht ledig wuerd, so sollen si in jaresfrist in nutz und gwör kommen. wer das nicht thuet, der ist von ieden drei vierzehen tagen umb das wandl 12 pfennig.

24. Si melden auch: wer ain haus verkauft, der soll nichts daran abreißen was dann darzue gehört. wer des uberfahren wierdt, der ist zu wandl nach iedem stugk 12 pfennig.

25. Auch melden si: ob ainer ain guet ainem frembden verkaufen wolt, der soll das mit vorwissen der obrigkait thuen, ob er für die herrschaft und gemain sei. wer das nit thuet, der ist zu wandl 72 pfennig.

26. So meldet auch die erber gemain bei irem ait: ob ain feur auskämb, es sei bei tag oder nacht, und solches beschriern wirdt, so soll ain ieder, mann und weib, zuelaufen und alle die geretten mügen, und sollen mit inen bringen alle notturft die darzue gehören. wierdt ichtes zerbrochen, so sei der schaden deß es ist; bleibt es aber ganz, so soll es niemant verhalten und soll dem das zuebringen deß es ist. wer solches nit thuet und verhelt etwas, der ist zu wandl nach iedem nachbarn 12 pfennig und in des herrn straff.

27. Ob ain mann oder frau sein guet in den nötten auf die gaßen oder in ain stalhof brächt, das soll im sicher sein. wierdt iemands ichtes darvon entfrembdt, wiert man deß innen, so soll man denselben pessern als ain schedlichen mann.

28. Und ob das wär das ainer mit willen verläg und zu den nötten nicht kommen wolt und zu retten helfen, der ist umb das wandl von iedem nachbern 72 pfennig.

29. Si melden auch: ob das wär das ainer offene feintschaft gegen dem andern het in der ehehaften noth, so soll dieselb zeit ain gueter hantfrid sein recht als man den mit munten gemacht het, bis daß das feur underkommen wiert und iedweder wider haimb in sein haus kombt. greift aber ainer den andern thail an, der hat ain hantfridt zerbrochen und ist zu wandl fünf gulden oder ain hant.

30. Mer melden si das man alle feurstett im jar dreimall mit dem richter und geschwornen beschauen soll. und wo es nicht bewarth ist, so sollen si das schaffen in acht tagen zu wenden; wer deß nicht thuet, der ist umb das wandl 72 pfennig. ging darüber ichte schaden daraus, so ist er zu wandl fünf gulden und schuldig den schaden widerzukeren. und bei wem ain feur auskumbt so uber das dach brint und beschriern wirt, der ist das wandl fünf gulden, es kumbt weiter oder nicht.

Die ander sprach.

31. So meldet die erber gemain bei irem ait zu recht: ob ain dieb wiert hie gefangen, so soll man es dem lantgericht zu Greitzenstein embieten, daß es kumb und sich des diebs wie er mit gürtl umbfangen unterwint. und ob das gericht nit kämb, so soll man in nit lenger behalten als bis an den dritten tag, dann soll man in für das dorf führen zu der marterseulen und mit ainem zwiernsfaden binden, dem gericht ruefen; so aber das gericht nit kumbt und sich der übelthäter abreißt, so ist die gemain nichts darumb schuldig zu antworten.

32. Auch melden si: ob man ain todten leichnamb findt im dorf, auf dem velt, so soll man es an das gericht bringen, und das soll sein fürfank schicken 72 pfennig. und ob es nit glauben wolt, soll das gericht komen zu rechter zeit und soll das beschauen; thät es deß nichts, so ist die gmain nichts darumb pflichtig.

33. Si melden auch: ob ain gesessner mann ainen zu todt schlüge, der ist der herrschaft verfallen all sein guet und dem lantrichter der leib wie er mit gürtl umbfangen.

34. Und ob ain frumer mann versagt wiert gegen dem lantrichter, soll er den ansager an der seiten haben.

[34a.] Und ob der lantrichter herkämb in das aigen und wolt ainen mit gewalt aufheben, so soll reicher und armer auf sein und im das wehren und denselben zu ainem rechten stellen.

35. Si melden auch: ob ain dieb kämb ainem in sein haus und bringt etwas in sein hant, wierdt es der wirth innen und jagt im das ab in seiner behausung, so mag er es woll wider aufheben ohn urlaub, und mag er in darzue begreifen so soll er in in das gericht bringen. kämb er im aber aus seiner behausung uud jagt im die hantschaft ab, so mag er es wol aufheben. kämb er aber in ain ander gericht und wierdt darinnen begriffen, so frümb er in zu fahen. rueft der frumb die gemain an, so sollen si im ains rechten verhelfen; ob er si nicht anrueft, so richt er es selbst aus.

[35a.] Ob aber ain dieb herkämb und wierdt hie begriffen, so soll der richter zu dem der in zu fahen frümbt sprechen "bleib hie bis daß du dem gericht vergwist".

36. Auch sagen si: wann der uberreiter oder der lantrichter herkämb, so soll er nicht absteen noch hie liegen uber nacht; und wan er hie trinken will, so soll er nur ain seidl wein trinken oder darbei. wuert man deß erfahren daß er abstunt oder hie läg, so soll jungs und alts zuelaufen und in mit scheitern aus dem dorf schlagen.

37. Es soll auch kainer den andern in das lantgericht beclagen. wer das widerfahren wierdt, der ist der herrschaft leib und guet verfallen.

38. Mer meldet die erber gemain bei irem ait daß ain ieder angesessner soll friet haben in seiner behausung als weit es dann mit fridt umbfangen ist. wuert aber ainer darein getrungen oder heraus gefordert, so soll man den darumb der denselben geängstigt hat mit dem frevel püeßen 6 schilling 2 pfennig. schlecht oder sticht er in die thür daß man den schlag oder stich gesehen mag, so ist er umb das wandl drei gulden. thuet er icht schaden, so ist er zu wandl pflichtig fünf gulden.

39. Ob ainer flüchtig wiert in aines andern haus, der soll auch freiung haben, also daß in sein feint ohn gerichts gewalt darin nichts zuziehen soll. wer aber in ains haus freventlich kämb, es wär von seines feints oder anderer sachen halber, der ist zu wandl nach iedem drischübel ain gulden. es soll auch der wierth dem flüchtigen nicht davon helfen; hülf er im aber davon, so ist er zu wandl 6 schilling 2 pfennig und soll püeßen die zuesprüch die man zu dem flüchtigen hat.

40. Si melden auch daß niemant schedlich leut in das aigen bringen soll. wer das uberferth der ist nach ieder person zu wandl 72 pfennig, und alle wehr die si bei inen haben sein dem richter verfallen; und ob si schaden würchten, den soll der püeßen der si dahin bracht hat.

41. Si melden das niemant gwalt noch frevel in dem aigen soll treiben, er sei ledig oder gesessen, bei nacht oder bei tag. wer das uberferth, den soll man halten und püeßen umb ein frevel 6 schilling 2 pfennig.

[41 a.] Es soll auch kain angesessner noch lediger knecht kain langs messer schwert spieß püchsen oder hagken tragen. wer das widerferth, dem soll der richter und die vierer dieselben wehr nemben und darauf zu wandl 12 pfennig.

42. Si melden auch: ob ainer mit ainer hagken armbprust püchsen oder stain mit gefähr auf die gassen kumbt, wierft oder schlecht er ain, wierft mit der hacken oder sticht mit dem spieß, träff oder fehlt, so ist er zu wandl 6 schilling 2 pfennig. schoist er mit dem armbrust oder wüerf mit dem stain, so ist er zu wandl fünf gulden.

43. Si melden auch bei irem ait: wer ainen wundet, der ist nach ieder fließenten wunden hinter dem preiß zu wandl 72 pfennig; ist es aber ain schambwunden unter den augen oder ain lembwunden vor dem preiß, so ist er von ieder zu wandl fünf gulden. schlueg aber ainer dem andern ain hant, fueß oder finger ab, der ist nach iedem stumpf zu wandl fünf gulden. wo aber ainer den andern sonst pluetrunß macht, der ist zu wandl 72 pfennig.

44. Auch melden si: wann ainer den andern mit der faust schlecht, so ist er zu wandl ain gulden; schlecht er aber mit gerechter hant, so ist er zu wandl fünf gulden. zugkt er ain schwert oder messer auf der gassen, der ist zu wandl fünf gulden. zugkt ainer nicht und rugkt den andern bei dem haar, der ist zu wandl nach iedem finger ain gulden. wierft er aber mit ainer kandl oder andern assach, so ist er zu wandl 72 pfennig und was schadens daraus ergeth schuldig zu püeßen.

45. Si melden auch: wann ainer dem andern verbottne wort gibt das die ehr nit berürt, der ist zu wandl 6 schilling 2 pfennig. trifft es aber die ehr an, so ist er zu wandl fünf gulden.

46. Auch sagen si: ob ain gwalt herkämb und wolten ubermueth treiben, es wäre zu ainem wein oder auf der gaßen, wer dem wirth oder richter zuelauft und hülft retten, mit welcher wehr das ist, der ist darumb nichts pflichtig.

47. Mer melden si das kain kint das in seines vatters prodt ist nicht mag verspilen noch verfechten seines vätterlichen erbes. so er aber fecht, so mag ihn der richterumb das wandl straffen, und ain leutgeb oder ain spiler bis an die leinwath phenten. porgen si im aber verrer und wollen ains rechten genießen, so spricht man in ledig.

48. Si melden auch daß man allen iren dienstknechten nicht borgen soll: rogk und schuech soll man in lassen, damit er seinem herrn gedienen mag. ob man im darüber verrer borgt, daß der knecht vertrieben wiert, so soll im der leitgeb oder spiler ain andern knecht dingen; ob si das nicht thuen, sollen si dem den schaden abtragen des der knecht gewesen ist.

49. Es soll auch kain leitgeb kain kirchenguet noch bluetigs gewant noch ungewunden getrait einnemben noch wein darauf geben. wer das uberfahren wiert, den soll man halten für ain schedlichen mann.

50. Si melden auch das aine iede fraw die einen eheman hat mit erbarn sachen nicht mehr verwürchen müge dann 72 pfennig. und ob aine vil oder wenig vertrunken, so mag si ir man damit ledigen.

51. Wann aber ain weib der andern verbottne wort gibt die trew und ehr berüeren und darumb si pflichtig wär den pagkstain zu tragen, will man si begnaden und püeßen, das mag man thuen mit 72 pfennig.

52. Ain wittib soll man püeßen darnach si verwürcht.

53. Si melden auch daß kainer dem andern soll fräventlich fürwarten weder bei tag oder bei nacht. welcher also begriffen wiert, der ist der herrschaft verfallen fünf gulden.

54. Auch melden si: ob ain losner kämb ainem für sein haus in gefahr, es wär bei tag oder nacht, wierdt sein der wirth oder seine inwohner gewahr und fragten in was er damit main, und will er sich deß nicht massen, sticht dann der wirth oder seine leut heraus durch ain fenster oder durch ain thür und stäche den losner zu todt, so soll derselbig wirth den cörper mit den füeßen ziehen aus den dachtropfen auf die gaßen und soll im ainen phenning auf die wunden legen, damit hat er in gegen dem gericht gepüeßt.

55. Si sagen auch zu recht daß man den pach ain- oder zwaimall im jar raumben soll, darzue die müllner auch helfen sollen so weit inen das not ist.

Die dritt sprach.

56. So meldet die erbar gemain bei irem ait daß si hie haben ain freies aigen. was man herbringt, welicherlai pfennwerth das sein, das soll niemands fürkaufen bis arm und reich seinen frumben geschafft. wer das uberferth, der ist zu wandl als oft er das uberferth umb 72 pfennig.

57. Auch melden si: ob ainer umb schult angesprochen wiert der er anhellig ist, darumben soll der richter begnüegen thuen; wes er aber im laugnen steet, darumben soll der richter recht erkennen laßen. ist es umb geltschulden und der beclagt hat in mit beraitem gelt nit zu bezallen, so soll der richter den clager mit phanten benüegen, also daß die phant bei gerichts handen bleiben vierzehen tag; sollen auch durch die geschwornen geschätzt und dem clager angebotten werden. und so derselbig thail soliche pfant nach dem anbott zu seinen handen nit löst, so soll si der richter dem clager an seiner schult antworten. ist dann icht ubertheurung, die soll dem schuldigen thail zuesteen; wurde aber abgang, darumb soll er des anklager gelter sein. und was sollicher schult ist unter 6 schilling 4 pfennig, darumb ist man den geschwornen nichts pflichtig zu geben; ist aber die schult hinüber, so soll man die gerechtigkait davon geben. wären es aber essente phant, die haben ihre täg drei tag; ob man si aber schätzt, davon soll man den vierern ir gerechtigkait geben, und haben nach sollicher schatzung ir anpott bis an den dritten tag.

58. Si melden auch: so die geswornen zur beschau gefordert wurden, darvon ist man zu geben schuldig ir iedem 12 pfennig. aber von ainer thailung oder schatzung ist man in allen pflichtig 72 pfennig.

59. Si melden mehr: was ain mann auf dem velt oder auf der gassen steen läßt, das soll alles sicher sein, es sei wägen oder pflueg, welcherlai das ist; und ob solches in ubermueth zerbrochen oder sonst verrugkt. wuert, der dieß uberfahren wuert und so oft solches beschiecht ist er zu wandl 72 pfennig.

60. Auch meldet die erbar gemain das alle slättergrüeb oder wasserrunßen nicht lenger sollen offen steen bis an den dritten tag. wuert iemant schaden daran leiden, den soll der püeßen der das genitzt hat und ist zu wandl als oft er das thuet 12 pfennig.

61. Auch meldet die erbar gemain daß alles ungenämbs viech das todt ist, weder hunt katzen hiener oder all unsauber ding, niemant auf der gassen liegen lassen soll, oder auch kain unsauber ding, weder flegk windl noch hefen, bei dem prunnen nit waschen. oder wer für ain thür geust welcherlai unsauber ding, der ist als oft es beschicht das wandl 12 pfennig.

62. Mer sagen si daz man kain tadlhaftig viech zu dem brunnen nit bringen soll zu trinken und auch dasselb viech auf die gmain wait nit treiben. nimbt darüber iemants schaden, den soll der widerkeren deß das viech ist, und ist darzue zu wandl von iedem haubt 12 pfennig.

63. Sie melden auch das man hie haben soll ain gerechten metzen und weinmaß und die alle jar vächten zu Wien, damit man niembt und gibt; und bei demselben vächten soll sein der dorfrichter und zwen geschworne. und denselben metzen soll ain richter inn haben. und wer den nützt, der soll in hinwider bringen zu dem richter; wer den uber nacht behält, als oft das beschicht ist das wandl 12 pfennig.

64. Auch melden si: ob ainer bei ainem wein säß und geet ohn urlaub und unbezalter irten aus, so mag in der wirth pfentenlassen, und die bezallung steet bei des wirths treuen, und der die irten austragen hat ist zu wandl 12 pfennig.

65. Si melden auch daß kain gemainer diener lenger bei dem wein sitzen soll nur bis er ain pfenwerth wein trinkt, so soll im der wirth urlaub geben. thuet der wirth das nicht, so ist er zu wandl 12 pfennig.

66. So meldet auch die gmain bei irem ait: wer den richter oder der geschwornen ainen widertreibt von wegen geschäft, sprüch oder ander sachen halber die si handlen von der herrschaft oder der ganzen gemain wegen, oder beschaw, der ist zu wandl pflichtig nach iedem geschwornen 72 pfennig als oft er das uberfahren wirdt.

67. Si sprechen auch zu recht daß niemant in dem schnidt vor tags und nach ave Maria-zeit des abents nicht einführen soll noch zusamben tragen; wer das uberfahren wirdt, der ist zu wandl 6 schilling 2 pfennig. wär aber daß ainer zu rechter zeit ausfüehr und im ain irrung zuekämb oder etwas zerbräch, mag er das erweisen so ist er nichts pflichtig.

68. Auch melden si: von allen mißgriff die ungefähr beschehen und güetlich verricht werden ist man kain wandl schuldig. aber in aller arbait, wann si das innen werden. so soll er im am dritten tag hinwider sovil arbeiten; thuet er das nicht, so soll im der richter arbeiter darauf gewinnen und nach iedem arbeiter 12 pfennig zu wandl nemben.

69. Si melden auch zu recht das ain ieder perg soll haben sein frei weg und wendlstett, wie vor gemeldt und von alter herkommen ist. wer die engt und nemb darüber iemant schaden, vor wellichem weingarten das geschach, der soll den schaden püessen und ist darzue zu wandl 6 schilling 2 pfennig.

70. Mer melden si: ob ainer dem andern zu nahet arbeitet zu agker oder zu weingart, das sich in beschaw erfunt, der soll es abthuen und ist zu wandl 72 pfennig.

71. Es soll auch niemant dem andern stegken oder uberstügk aus seinem weingarten tragen die uber ain daumb-eln lang sein, noch garben aus dem velt. wer das ubertritt, der ist nach iedem stugk zu wandl 12 pfennig.

72. Es soll auch niemant seinem nachbarn stain oder ander zausach in seinen agker garten weingarten oder wisen werfen. wer solches uberferth, als oft er das thuet ist er das wandl 12 pfennig.

73. Si melden auch zu recht: wer ainen markstain zu velt oder zu dorf verrugkt, der ist nach iedem vierer zu wandl 72 pfennig. thuet er es aber mit frevel, so ist er der herrschaft verfallen fünf gulden.

74. Auch melden si: wer ain wasser anderst lait denn er von recht soll, es sei zu velt oder zu dorf, der ist das wandl pflichtig 6 schilling 2 pfennig.

[74a.] Es soll auch kainer für den andern in die weg und waßerläuf fürhapt machen noch graben anderst dann es von alter herkommen ist. und wer dawider thuet, der ist zu wandl 12 pfennig und soll das fürhapt wegraumben und den graben zuziehen inner drei tagen; thuet er deß nit, so ist er zu wandl 12 pfennig.

75. Si sagen auch zu recht daß alle weg und waßerläuf alle jar zu sanct Georgen tag beschaut sollen werden. ob ainer dem andern darin zu nahet kämb, das soll man beschauen und soll denselbigen sagen daß si den schaden wenden; wer das nit thuet, der ist das wandl 6 schilling 2 pfennig und den schaden abzutragen schuldig.

76. Auch melden si: ob ainer den andern pfenten oder vahen ließ, der soll dem richter geben 12 pfennig. wär aber die sach merklich oder daß sich ainer an dem andern wolt rechen, so soll der richter si baide zu gerichts handen nemben und halten so lang bis si die sach ausfindig machen. und ob der handl unerbar ist, so soll man si halten bis an den dritten tag und mit inen handlen nach aigens gerechtigkait.

77. Si melden auch daß ain ieder den andern soll ausfriden [im hof] neben wenthoch, im stallhof als hoch ain mitter mann an die brust ist. wann ain nachbar das von dem andern nicht leiden will, so soll er sprechen "fridt mich aus"; thuet er des nit, so sprech er zu dem richter er soll es schaffen; thuet er es aber nit, so soll der richter arbaiter gewinnen darauf und nach iedem zu wandl nemben 12 pfennig.

78. Mer melden si zu recht: wer viech hat, der soll das haben ohn der gemain schaden, soll auch das zu rechter zeit einthuen und für den halter treiben. welches viech aber zu schaden get, daran soll sich niemant rechen sonder dasselbig viech zu dem richter bringen und den schaden durch den richter und die geschwornen beschauen lassen; und wie der schaden erfunden wirdt, soll der deß das viech ist dem andern abtragen und zu wandl geben nach ieder kla 4 pfennig.

79. Si melden auch: wann die herrschaft zwen oder drei knecht herschickt, die zerung geet auf den richter; seint ir aber mehr, so gehts auf die gmain.

80. Auch melden si: ob iemant noth geschäch von aines rechten wegen oder von ainer andern notturft, er sei armb oder reich, so soll der richter mit im auf sein auf sein aigen guet, als ver er bei scheinunder sunn herwiderkommen mag. bedarf er aber sein verrer, so soll er in verzeren.

81. Es soll auch ain ieder der in das panthäting geladen ist auf den heutigen tag antworten.

82. Mer melden si zu recht daß man kainem herkumbenden mann weder veltlehen oder behaust guet oder hofstet nit leihen soll, er sei dann durch ain ganze gmain fürgenummen daß er der herrschaft und inn ain nutzer gehorsamber mann sei.

83. Auch melden si zu recht: wann der richter nach den geschwornen oder nachbarn schickt ainen oder mehr oder offentlich beruefen läst, welcher darinn ungehorsamb ist und nicht kumbt, als oft das beschicht ist er dem richter zu wandl 12 pfennig.

84. Si sollen auch anzaigen was für veränderung sich durch todtfäl auf behausten güetern zuetragen, und ob erben oder nit erben vorhanden, und wie die güeter, durch gerhabschaft oder in ander weg, versehen werden.

85. Si sollen auch anzaigen welche unterthanen ire grünt von den behausten güetern versetzt oder verschafft heten und solches bei hoher straf abstellen.

86. Verrer so sollen si auch verbieten ainichen purkrechtgrunt oder uberlent, als ägker wisen, kainem dann meinen unterthanen zu verkaufen; und wo das beschäch, sollen meine unterthanen allezeit macht haben in kauf zu steen und inen der dorfrichter darzue helfen und hanthalten.

87. Es sollen auch richter und geschworne kainen kauf noch auswechsl der behausten güeter ohne vorwissen der obrigkait understeen oder gestatten; und weliche sich ohne vorwissen der obrigkait untersteen heuser zu kaufen oder auszuwechseln, sollen solliche ire contract, kauf und auswechsl craftlos und nichtig, darzue beede thail in der obrigkait schwere straff gefallen sein.

88. Es sollen auch richter und geschworne ohne vorwissen der obrigkait kainen unterthan ablassen also auch kainen aufnemben, sonder zuvor beede thail für die obrigkait stellen.

89. Mer sollen si, wan sich fäl bei den unterthanen zuetragen daß von chonleuten ains oder das ander mit todt abgangen, si haben kinder oder nit, solches alspald der obrigkait anzaigen, damit der verlassung halber ordnung und fürsehen müge beschehen oder erhalten werden.

90. Es sollen auch richter und geschworne acht haben daß die wittiben nicht leichtfertig sonder mit rath irer des richter und der geschwornen heurathen. welliche aber für sich selbst und ohn rath heurathen, die sollen des gottshaus gebiet und grünt verwisrn werden.

91. Es soll auch ieder so sich auf des gottshaus gründen beheurathet, sich vor dem beischlaff und hochzeit für die obrigkait stellen und die gebüerliche pflicht thuen, sonst zu kainem unterthan angenommen noch erkennt werden.

92. Verrer, wo si bei den unterthanen unheuslichkait und verschwentung spüren, so sollen richter und geschworne dieselben der obrigkait zeitlich anzaigen.

93. Richter und geschworne sollen auch acht haben daß auf dem dorf und gericht, es sei auf welcher herrn grünt es wöll, nit uneelich beiwohnung und sonst verdächtlich personen gestatt und aufgehalten werden, sonderlich auch auf dem aigen die personen nit gestatten so unchristlich leichtfertig leben, die kirchen und das wort gottes nicht besuechen, der hochwürdigen sacrament nicht gebrauchen, auch sonst nicht wie christen gebürt sich verhalten.

94. Es sollen auch richter und geschworne das spilen, unordenlich nachtsitzung und ander unzucht, sonderlich gottslesterung durchaus nit gestatten sondern dieselben straffen oder, im fal si inen zu schwer, der obrigkait anzaigen.

95. Mer sollen si richter und geschworne für sich selbst gebürlich verhalten, kainen ergerlichen wandl führen sondern andern ain guet exempel und beispill geben, den gemainen nutz betrachten und fürdern, auch handlen und richten dem armen als dem reichen, dem reichen als dem armen, wie si es gegen gott dem allmächtigen auch gegen irer obrigkait sollen und müeßen verantworten. die unterthanen und die unter diesem gericht und obrigkait gesessen und wonhaft sein, sollen si als ire fürgesetzten ehren und bei straf wider iren glimpfen nit reden noch handlen.

96. Welcher auffert gibt zu anlait 12 pfennig, und welcher abfert zu ablait auch 12 pfennig, gehören dem richter zu.

97. Steur und robat: darin sein si gehorsamb zu thuen schuldig wie ander des gottshaus unterthanen.

98. Aller wein- und traitzehent groß und klain zu Ober-Rhorbach und zu Wilherstorf in Leubendorfer pfarr bei Greitzenstain gelegen zu dorf und zu velt, wie ihn der von Potendorf inngehabt hat, gehört dem gottshaus.
Herkunft / Fundort
Unterrohrbach | BH: Korneuburg | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1590 - 1600
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 2: Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberg (Österreichische Weistümer 8). Wien-Leipzig 1896, S. 410-422, Nr. 62 (Edition).

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