Grafenwörth, Freibuch (1433)

Freibuech uber Grauenwöerdth

Item, hie ist vermörkt das ich Otth von Meüßaue, oberister marschalch in Osterreich, zu ainer bössern gedechtnuß an sant Güllgen tag deß jarr alß man geschriben hat der zall nach aintausent vüerhundert und dreiunddreüssig jarr, Erhardten Kälbershardter meinem purggraven zu Horrn die vösten und herrschaft Grauenwöerdth mit sambt dem lantgericht und oberigkait daselbst zu kaufen und übergeben, nämblich damit das urbarpuech und gruntpuech, wie dan solliches mit der herrschaft nachbenanten mainung und nachdem es hiemit nicht alles beschriben und begriffen: iedoch hat ain ieder marktrichter zue Grauenwöerdth an stat der herrschaft all fräflich verhantlung oder ubelthat, wie oder wo oder wëllent in dem gegenwiertigem lantgericht und zierkel bei den desselben leüten und inwonnern erliebt auch mit warlicher that und werken erfunden oder in sollichem erfragt, von lantgericht wegen darnach ohn abschlag zu greüfen, richten und wandlen, wie dan solliches treulich und ungeverlich bei andern menigern lantgerichten erfragt und gerichtmässig ist.

Hie wierdet nun darauf gemeldt und gerueget zu ainer bessern gedechtnuß der zierkel, wie der in der herrschaft sein anzaigen hat. am ersten wierdt angehebt mitten in der Traysen, darnach strags uber die nauefart und durch die Alt aue, und von der Alten aue in Camersee, durch die Mitter aue, und von der Mitteraue durch den alten milgang, daselbst auf mitten in den Kamp biß gen Esperstorff mitten under die wüehr, darnach von der wüehr strags füer sich füer ainen raiefell-weingarten, daselb oberhalb des hoffs zu Esperstorff zu ainem stain auf dem müllweg, hinauß auf das Ruetzenthal, und oben vom Ruetzenthall ab hinzt gehn Wagram an des Rauscher dachdropfen, und daselb zwischem dem Reischlein durch, dan daselb oben auf auf den Neuperg, ab hinzt gehn Veelß auf das staine prükel, hinein zum pachweg gehn Säxndorff zu ainem casten, von demselben casten auf den Synaue im Elsengang, vom Elsengang schibs auß durch die alt waiet hinzt auf das Kranibeten ein, mitten daselb in die nauefart, abwertz in den Krottenpach, vom Krottenpach ein mitten in der nauefart auf, wüder in mitten in die Traysen.

1. Item, am ersten wierdt füer ainß gerueget und vermeldt: nachdem ein gewentlicher wochenmarkt hie zu Grauenwöerdth gehalten sein soll und wierdt, das dan ain ieder der anders im lantgericht gesessen, mit seiner wahr mit dem er andere markt daselb umb besuecht, den wochenmarkt auch mit sollicher wahr besuechen, mit sollichem der markt gekreftigt und bei seiner oberigkeit bleibe ainem als dem andern zu guet. ob aber in sollichem das etliche oder meniger sein wahr auf andere märkt prächten, den hieigen markt zu Grauenwöerdth verachten und doch deßselben markt zu Grauenwöerdth geniessen, wo man dieselbigen mit sollicher wahr betrötte, die mag man damit pfenten oder ledige sich von dem marktrichter mit 72 pfennig.

2. Mehr in sollichem gerueget und vermeldt: wehr am erchtag gehn Grauenwöerdt kumbt und den wochenmarkt besuecht und sich dem richter mit ainem pfening ansagt, der soll den tag bei scheinender sonnen umb all erber sach sein freiung in dem markt haben. wehr aber sollich freiung präch mit worten oder werken, der ist umb ein hant oder umb zehen pfunt, wie er mit ainem sollichem bei dem gericht gnadt finden kan.

3. Item, demnach werden in der obgemelten herrschaft vermeldt die drei panthäding die in dem markt zu Grauenwöerdt besessen werden. das erste panthäding soll sein des negsten montag nach sant Georgen tag, das ander des negsten montag nach unser frauen der schiedung, das dritte am negsten montag nach unser frauen der liechtmeß; und iedes soll haben sein nachthäding. und sollen allweg 14 tag vor berueft werden. dan darein gehöert zu kumen die gmain zu Grauenwöerdt, die gmain zu Ietzstorff, die gmain zu Kamp, der hoff zu Esperstorff auch der auf dem hoff zu Esperßdorff sitzt, die gmain zu Wagramb, die gmain zu Under-Seebern, die gmain zu sant Johannß, die gmain auf dem Waasen.

4. Item, demnach mehr vermeldt das ieder die panthäding besuechen. und darein gehöeren zu iedem panthäding ain iede parschon ain pfening schuldig darein zu geben, mit sollichem man dan dem vorsprecher dor aller gemain redtner ist und sein soll, seinen lohn davon geben mög werden und das uberig bei dem gericht bleib, wover ain schedtlicher man im gericht begriffen wüerde, das man es döst stattlicher richten mecht.

5. Hiemit aber mit sollichem der maut halben vermeldt zu ainer gedechtnuß: wer hin oder her durch den innern Kamp oder darneben durch die herrschaft, wie solliches mit seiner wagenfarth kumbt, des gleich mit vüech roß gumel fill oder rinder odor wellicherlei das ist, handelt oder wandelt, derselb soll sicli bei der mautstadt und in der herrschaft von dem allem daselb dom mautner ansagen und dan die maut daselb geben: item zum ersten vom änzenwägen ain pfenning. item von deixelwägen zwen pfening; ietem von iedem roß gumel oder fill, ohn das ainer selbsten angesatelt reit, von iedem ain pfenning; item mehr von iedem ledigen viech wie solliches durch die herrschaft getriben oder gefüert, item vom rint, es sei klain oder groß, alweg von aim ain pfening; von dem klainem viech: saue schoff oder welcherlei kastraun oder gaiß, von zwaien hauppen ain pfening. wellicher aber solliches verfüert und die maut davon nicht gibt auch nicht ansagt alß dan mautrecht ist, der ist dan dieselb verfüehrung und wahr verfallen und ain ieder mautner damit hantlen alß das mautrecht auf ihm hat.

6. Item, mehr gerueget und vermelt das all keüf und wüderkeüf so in der herrschaft und markt Graffenwöerdth beschehen, sollen vor dem marktrichter und den geschwornen gehandlet werden. wellicher sich aber füer sich selb solliches understunt und die herrschaft Grauenwöerdth verachten, der ist zu wandel von iedem haußgesessen zween und sechs schilling.

7. Hiemit ist ditzmall weüter vermeldt: welicher der ist der die waiet in der herrschaft, alß weüt das lantgericht mit seinem zürkel weret, daselbs uber sein frei und aigenhaft grunt daselb uber und uber die waiet nemen wolt, der soll solliches mit erlaubnuß, willen und wüssen der herrschaft zu Grauenwordth thuen. wellicher sich aber sollicher waiet ausserhalb seiner aigenhaften grünt und güeter understunt auch die herrschaft zu Grauenwöerdth mit ainem sollichem verachten, wo dan dasselb vüech in der herrschaft gebüet zu velt oder dorf begrüffen, umb sollichen fräfel von lantgerichts wegen zu wandel von iedem haupp zwen und sechs schülling.

8. Item, mehr gerueget und gemeldt: wo der richter im lantgericht ainen, sei wehr der wöll, erfragt oder beträt der ain junkfraue uber iehren willen zwingt oder beschläfft, deßgleichen ain deup oder mörder oder ain sollichen den man prennen solt, wo der ainer im lantgericht erfunden oder begrüffen, umb die uhrsach mag sich das gericht aines ieden desselben seines varentes guets mit sambt dem cörper zu hauß und zu hoff understeen und underwinden; aber umb die andern ainicherlei frävel soll das gericht zu hauß und zu hoff nit understeen sondern also lassen. wahr aber sach das sollich vorberiert ubelthäter sovil varentes guet nicht hetten mit sollicliem der tätter gericht möcht werden, demnach soll ain ieder haußgesessner alß weit das lantgericht ist dem marktrichter ain pfening raichen und zue stätten kumen, damit dieselb ubelthatt dester baß gericht müg werden und ain ieder frumer mit sollichem verhüett und versichert werde.

9. Item, hiemit vermeldt: wo ainer dem andern ain hant, ain fueß oder welicherlei glüdt das währ abschlieg oder vernichtet, der richter mag darinen richten alß ain hant umb die ander, ain fueß umb den andern, ain aug wüder ain aug, deßgleiclien umb andere glüder wie die genant sein. aber der richter sover er will mag er von gnaden der straff oder pueß obs den halß antrüfft 32 pfund, item füer ain hant 10 pfund, item füer ain fueß 10 pfund, füer ain aug 5 pfund, füer ain nasen sechzig und drei pfunt, füer ein ohr sechzig und zwei pfunt, und von ainem iedem glüdt das ainem sunderlich abgeschlagen wüerdt davon sechs schülling 2 pfennig; und steet bei dem richter er mag gelt darumb noimen oder richten nach kaieserlichen rechten ain glidt umb das ander.

10. Item, mehr in sollichem vermeldt und gerueget daß sich ain iede herrschaft zu Grauenwöerdt gesessen das wasserrecht, alß weit der züerkel wehrt und außzaigt, daselb aller freiheit mit sollichem seinem genieß, wie es dan bei andern geschlössern bei dem wasser gelegen treulich ungevehrlich gehalten, mit vischerei mit gruntrecht mit ab- und anschütten mit ab- und anlegen mit ab- und anhöften daselben, mit nüderlegen kaufen und verkaufen, wie sich sollicher händl ainer begibt, solliches hat die herrschaft zu Grauenwöerdt zu regieren. ob aber iemants den handl daselb füer sich selb dreiben wolt zu wüderwertigkeüt der herrschaft Grauenwöerdth, derselb ist dan umb sein frävel von iedem haußgesessnen zehen pfunt.

11. Item, es wüerdt auch in sollichem insonderheit vermeldt: weliche parschon marchpämb und marchstain oder ander march vernichtet die dan durch fromb leüt gesetzt sein worden, ausserhalb der herrschaft und des lantgericht außgrebt andern leüten zu schaden und wüderwertigkeit, dieselben wo man die erfragt oder begreüft die soll man zu grichts handen nemen und an dieselb stadt eingraben biß an die iechsen und dan demselben die march vornen an die prust prennen, oder ledig sich mit 32 pfund, doch sover er mit sollichem gnadt finden kan bei dem gricht.

12. Item, hiemit mehr füer ainß gemeldt: nachdem nit alle gemaine notturft ditzmall nicht vermeldt noch werschriben ist, iedoch [sollen] was frombder oder ainicherlei händl das das lantgricht antrüfft und herfüerkomen, durch den geschwornen ratth dennoch geuhrthelt sein und werden, mit sollichem der klagor dergleichen der antworter auch und die herrschaft des das lantgericht ist, allenthalben dester paß wüß darinen zu halten, [damit] in sollichem kainem thail unrecht beschech.

13. Item, mehr gerueget in diesem züerkel: wehr der ist, er sei edl oder unedl, [der] in der vorberierten herrschaft ungevarlichen oder auß nott ain schedtliche parschon annämb und ausserhalb des marktrichters wüllen und wissen fänknusst, und dieselb parschon soll dan den gefangen man ohn verziehen mit sambt seiner varunden hab dem richter antworten. wehr sich aber solliches setzt oder wüder währ, der hat sich dem gericht understanten und soll alle die pueß leüden die der grichtmässig leüden het miessen, auch darzue zweiunddreüssig pfunt verfallen.

14. Item, man rueget auch: wellicher wiert oder wüertin in der herrschaft feint oder ander leit die der herrschaft widerwertig oder aufgehalten sein, wolt beherberigen und dem marktrichter nicht ansagen, demnach der herrschaft oder iemant andern scliaden geschäch das wüssentlich wüerdt, derselbig wierth ist dan mit sambt dem gast schuldig den schaden zu püessen und dem lantgericht verfallen zweiunddreüssig pfunt pfening.

15. Item, hiemit mehr in sollichem gerueget das niemant vor gemainem lössen ausserhalb der perkhüeter der dan mit der herrschaft wüllen gesetzt sein soll, denselben perg alß weit die herrschaft rüert, mit seinem sondorlichen löesen nit öffnen oder angreüfen ehe wen die herrschaft. wellicher aber soliches ausserhalb der herrschaft thät, der ist von iedem löser 6 schilling 2 pfennig zu wandlen. geschicht auß der uhrsach das der zehet oder ander gerechtigkeit die der porg gibt und tregt ungevährlich, das niemant daselb unrecht geschech.

16. Item, in sollichem hie mehr gemeldt und gerueget: wer der ist der hie in dem markt zu Grauenwöerdth sein wein schenken wüll, der soll nit haimblich schenken, allain es hab der nachrichter oder des richter potten denselben wein außgerueft und sein gerechtigkeit empfangen, das ist ein gwartl wein. wehr aber solliches pott uberträtt, der ist zue wandl von iedem haußgesössen 12 pfening.

17. Item, mehr in sollichem gemeldt und gerueget das ein ieder mit der gerechten und gepranten markthämb sein wein inner und ausser hauß geben ainem ieden umb sein gelt. ob aber der marktrichter uber solliches erfuehr oder ainen mit wahrer that beträtt das er mit ander ainicherlei maß sein wein umb gelt schenket oder gäb, der ist dem richter von iedem haußgesessnein 12 pfennig zum wandl und soll jenem den zapfen vor dem vaß abschlagen. wuert er aber weüter uber solliches gefunden mit seinem frävel, soll man ihm dem daumb abschlagen und den wein geben in ein spittall oder armen leüten.

18. Item, mehr in sollichem vermeldt: ob die herrschaft pauewein schenken wolt, daß dan dasselb dieweil füer aines ainem ieden verpotten sein wein zu schenken. wellicher aber ainer drüber erfahren wuert und seine wein haimblich oder offentlich außgäb, der ist dan umb sollichen frävel von iedem haußgesessnen sechs schülling zwen pfening.

19. Item, mehr gerueget und gemeldt: nachdem ain ieder marktrichter die gerecht metz hämb elln wag und maß haben auch mit den geschwornen setzen und zu beschauen, daselb dan ain ieder mit der gepranten markthämb hingeben, kaufen und verkaufen. ob aber iemant in sollichem begrüffen, der ist von iedem haußgesessnen zwen und sechs schilling.

20. Item, mehr gemeldt: ob ain gast in den markt kämb mit seinem kauf oder hingeben, [das soll] fier ainß an den metzen oder wag beschehen, der dan bei dem richter gefunden oder genumben wierdt; da soll derselb die gerechtigkeit dem richter davon laisten, wie es dan treulich ungevehrlich bei andern stätten und märkten gewonheit ist. ob aber ain sollicher 6 den metzen ubernächtlich verhielt, der ist sonderlich von demselben metzen zwölf pfenning zum wandl.

21. Item, mehr in sollichem geruechet: wellicher der ist, er sei edl oder unedl geüstlich oder weltlich, der sollich guet in seiner gwalt hatt das dem gericht gefallen ist, nit antwurdt und ansagt, der ist dem gericht mit sollichem frävel gefallen sovil das gericht tragen und auf ihm hatt.

22. Item, hiemit mehr in sollichem gemeldt und gerueget: wellicher wider der herrschaft wültpan, gejaiet oder vischwasser mit fravelichem genieß oder verhantlung daselb unerlaubt gefunden oder begrüffen, der ist zu wandl zweiunddreüssig pfunt.

23. Item, mehr gemeldt und gerueget das der richter all maß mit. sambt der hämb und marktmetzen abfächten, besichten und beschauen, auch mit den geschworenen gesatzt sein, demnach die recht maß geben und genumen wer. wellicher aber der währ der sich solliches fraflichen setzt und mit andern iinzimblichen maß behelfen, von iedem haußgesessnen zwen und seclis schilling.

24. Item, mehr in dem vermeldt: wellicher auß bösem füersatz auß ainem anderm gericht in das gericlit Grauenwöerdt kämb, nämblich auf die mainung das er iemant an seinem leüb schaden thät, der soll nach derselben that umb seinen eingang und seinen außgang von dem gericht geuhrthelt und gestrafft werden.

25. Item, hiemit mehr gemeldt: wo oder bei wemb in dem lantgericht deupisch guet gefunden oder erfragt wuerde, das soll oder mag sich der marktrichter von lantgericht wegen zu handen nemen oder sich des understeen. wellicher sich aber solliches setzt oder wäret, derselb hat sich des gerichts understanten und zu wandlen so vil das gericht auf ihm hat und tragen mag.

26. Item, mehr in sollichem gemeldt: wer deupisch guet wüssentlich auß dein gericht brächt zu Grauenwöerdth oder füehret in ain ander lantgericht, der ist auch verfallen sovil das gericht auf ihm hat und tragen mag.

27. Item, man rueget auch: ob sich begäb daß die zehetner in dem schnidt an ain kemen und si zigen [ihn] er het nit recht zehet, dem mögen si auf dem velt oder stadl abzöllen ohne alle ierrung. findt ihn dan der zehetner unrecht das er nit recht zehent hatt, derselb ist dem gericht zuegesprochen und darumb gepüesst werden. währ aber sach das der zehentner ungerecht währ, so soll er das leüden und piessen das jenner leüden het miessen; wan wehr der ist, er sei edl oder unedl priester oder lai, [der] das gericht mit sollichem geniessen [wolt], der soll sein auch entgelten.

28. Item, man vermeldt und gerueget das man alweg in dem zehenthoff, die zeit Petreins Schutzen, der gemain daselb zu Grauenwöerdt ain stier und ain perrn halten soll, und von denselben eingenumbenen zehenten in die pfarküerchen ain fueder stro geben und raichen. und ob sach wär das derselb stier oder perr durch den wüerth verwahrlosst oder getödt, so soll er der gemain ain andern an die stadt stöllen. wierdt aber solliches von der gmain verwahrlosst, das entgelten auch die gmain.

29. Item, man ruget auch: wer daselbst des Haunperger hoff inhat. und besitzt, der soll in allem gmainen nutz mit leüden und mit der gmain steen. thät er das nit, so soll man ihm ain steken füer die tüer schlagen und von dem gmainen nutz entsetzen.

30. Item, es wüerdt auch gerueget das all keuf umb vahrunt hab die sollen am drütten tag gefertiget werden bei dem potth und wandl, und erbguet in vüerzehen tagen auch bei dem wandl.

31. Item, man ruget auch: wer der ist der dem richter ainen gefangenen in sein gwalt bringt, der soll in genuegsamblich verporgt sein. denselben gefangen soll und mag der richter ainem behalten vüerzehen tag sover er im anderst sein gerechtigkeit gibt. wär aber sach das ihm sein gerechtigkeit darumben nit wierdt und kumbt auß, so ist der richter jennem nichts schuldig drumb.

32. Item, es wüerdt auch gerueget das die vüscher all freitag vüsch auf den markt tragen sollen und da verkaufen. so si aber das nit thäten und des tags andern auf andere märkt truegen und verkaufen, so stehen si in der herrschaft straff.

33. Item, es wüerdt auch mehr sonderlichen gerueget: was [sich] fräfenlicher verhantlung oder verpottener sach in der herrschaft begäb, auf wes herrn guet das ist, so der marktrichter oder nachrichter die weil nicht verhanten währ, der ubelthat nach [stunt], dieselb sach mag woll von den leüten so ditzmall dabeisein angestelt werden, doch ihn selbst und dem lantgericht ohne entgeltnuß. wehr sich aber in ander weg sollicher sachen understunt zu richten und wolte sollich sach dem gericht verhalten und verschweigen, wehr dan daselb mit und bei gewesen, darzue gerathen oder geholfen, die seint mit sambt dem wüerth dem lantgericht verfallen zwaiunddreissig pfunt; wan kainer soll sich nicht gänzlich annemen zu richten das das lantgericht antrüfft und zue richten hatt.

34. Item, es wüerdt auch mehr gerueget: wer in der herrschaft mit der gmain nicht mit leüden wüll mit behuet oder ainicherlei sachen oder nutzbarkeit, er sei edl oder unedl, dem soll man ein steken füer die thüer schlagen und von dem gmainen nutz entsetzen.

35. Item, es wüerdt auch in sollichem vermeldt: wer der ist, er sei edl oder unedl, der in der herrschaft füer sich selbst ausserhalb der lierrschaft Grauenwöerdth erlaubnuß neüe weeg oder gräben macht, der ist zu wandl verfallen 32 pfund und des dieselben grünt sein iehren schaden darzue schuldig abzutragen.

36. Item, mehr ist vermeldt: wellicher wierth oder gesessen in seinem hauß alß weit das lantgericht ist daselbst spüllen lässt, derselbig wüerth ist zu wandl dem lantgericht verfallen 5 pfund und der da spilt 6 schilling 2 pfennig. währ aber sach das dieselben spiller mit iehrem spill so gar unbeschaiden währen, derselb frävel soll dan nach gelegenheit der sach außgepüesst und gewendt werden nach erkanntnuß der geschwornen.

37. Item, mehr in sollicliem vermeldt: wo ein leichtfertiger den andern in feintschaft schult mit ainem huernsuhn, er ist zum wandl dem richter 72 pfennig.

38. Item, mehr: schüldt aber ain leichtfertiger ain wollgelanten man, der geb dem richter zur wandl zwai pfunt oder wehr an den pranger geschlagen.

39. Item, mehr: ob ain erbarer mann den andern mit sollichen scheltworten begegnet, die seint zum wandl fünf pfunt.

40. Item, mehr: ob zwo parschonnen, wie die genant sein, mit sollichen so gethannen scheltworten an ainander kämen das ainen sein ehr, leib und guet antraffe, nach sollichem mag der marktrichter oder nachrichter greüfen und darinen hantlen alß auf sollich gehört.

41. Item, mehr in dem vermeldt und gerueget: was parschon, es sei fraue oder man, die dem marktrichter oder dem nachrichter wo die von lantgericht oder gemaines nutzes wegen was handelten und in sollichem von ainem oder menigern mit bösen worten oder werken gelestert wuert, wie solliches kämb, dieselben sein dan umb sollichen fravel mit dem wandel zwispill gefallen, nachdem ain ieder marktrichter und nachrichter armb und reichen mit seinem ambt berait mueß sein.

42. Item, mehr in sollichem vermeldt: wo angesessen zu raufen kämen und doch sonst ohne leübschaden von einander kemen, die sein zu wandl fünf pfunt pfening.

43. Item, mehr in sollichem vermeldt: ob haußgesössen weüber oder frauen auch mit einander raufen oder mit einander ainigerlei scheltworten an ainander kämen, dieselben sollen den pokstain dreimall umb den pranger tragen, darnach all gassen auß und wider zu dem pranger, oder ledig sich von dem gericht sover si gnadt erlangen mag oder kan. wahr aber sach das von sollichen unzichtigen worten eetwas leibschaden ergieng, das währ dan nach erkantnuß der geschwornen auch gestrafft und gepüesst.

44. Item, mehr in sollichem vermeldt und geruegt das die fleischhaker all tag sollen aufthuen die penk des morgen und des abent zu vesperzeit; alß oft er das nicht thuet, er ist zwölf pfening zu wandlen. si sollen auch ainem iedem nicht versagen ain pfenwerth fleüsch zu geben umb ain pfennig; will aber aines mehr haben, das soll ihme auch geben werden. so er aber mit sollichem verhielt und darumben beklagt wuert, der ist dan davon zu wandl zwenundsibenzig pfening.

45. Item, mehr gerueget auch: wellicher ain pfinniges fleüsch verkaufen wolt, derselb soll ain strebes kränzlein aufhalten. so er aber deßhalben in anderer gestalt mit sollichem fleüsch gefunden, der ist von iedem finger auß der hant sechs schülling zwen pfening, auch dasselb fleüsch verprennen.

46. Item, mehr in sollichem vermeldt: wo die fleischhaker hinder den penken mit bösen worten oder werken, wie oder von wellichem solliches kämb, an einander kumen, die sollen dermassen gestrafft werden wie von sollichen scheltworten geschriben steeet.

47. Item, man gerueget auch das kainer in dem schnidt. ohn urlaub des richters soll einfiehren ehe wan das gemaine schnidt uber und uber ist. wellicher darnach einfüert, er sei geistlich oder weltlich, der soll umb sein gedrait des morgens bei der sun außfahren und des abents bei der sun wider haimb, damit auf dem veelt niemant durch sollich einfüehren schadt geschech. wehr aber uber solliches verpott begrüffen wuert, er sei zehetner geüstlich oder weltlich, den magg der richter mit roß und wagen einziehen und straffen umb ain fräfel.

48. Item, es wüerdt auch gerueget: wo die scheff leüt oder hohenauer mit iehren ansitzern in der herrschaft und fier ainß bei dem wasser ainen oder mehr unbilichen schaden thätten und in dem gericht an sie kämen, waß dan auf dem lant ist, daß soll man und mag das verpüeten biß das er an wüllen kumbt.

49. Item, mehr wierdt insonderheit vermeldt: ob sich begäb das ainem in der gegenwiertigen herrschaft ain schwarrn pein minder oder mehr uber sein willen von handen gieng oder hinflug ab seinen aigenthaften grünten, wo [er] sich dan in der herrschaft auf ander leüt grünten anlegt, der seelb schwarn pein soll mit der herrschaft wüllen und wüssen des das lantgericht ist geschepft sein und werden; wan derselb schwarn pein der sich selbs von seiner rechten herberg entfrembt und auf ein andern grunt legt, des mag sich die herrschaft von lantgerichts weegen understeen. währ aber sach das ihme jener des dan der schwarn pein gewesen ist ein fueßstapfen nachkumbt und bewart das der schwarn pein vor sein sei gewesen ehee das or entflogen sei, demnach soll demselben der schwarn pein von glük wegen widerumben mit erlaubnuß nachvolgen, doch dermaß [das] der herrschaft ain zimbliche ehrung davon geben wert. wer sich aber in anderer gestalt darin hielt und füer sich seelb im lantgericht underwunde, der ist zue wandel auch verfallen zweiunddreüssig pfunt.

50. Item, es wüerdt auch mehr in solichem vermeldt das niemant den weingarten in dem lantgericht beschedigen soll noch kainerlei weinpeer darauß tragen noch prechen vor gemainem lösen allain er hab erlaubnuß vom marktrichter oder des hüeter wissen. wer aber solliches erfahren oder begrüffen, der ist dem lantgericht verfallen füer ain deupstall. beschicht auß sollicher uhrsach das die weinpöer ainem iedem püderman desto bewahrlicher erhalten und nicht verstollen auß dem weingarten kumen.

51. Item, ain ieder ungelter soll ain ansager haben und kainem in seinen keller gehen. hat er aber kain, so mag er selber schauen.

52. Item, es wüerdt mehr gerueget das ain ieder hüeter der [in] dem lantgericht der weinpöerg hüetet, derselb soll mit willen und wüssen aines marktrichters zu Grauenwöerdth anstadt der herrschaft des [das] lantgericht ist gesetzt sein und werden, mit sollichem die gerechtigkeit [so] an demselben weingartpüerg gefölt versehenlich auch nachvolg gehalten werden.

53. Item, mehr gerueget und vermeldt: wehr ainen wüder seinen wüllen und unerlaubt sein zimmerholz oder anderlei holz, wie das genant, füer ainß bei dem wasser daselb von seinem gläger oder gestatt wek tregt oder verfüert, derselb fräfler ist füer ain diep oder raubstall anzunemen oder ledige sich von dem gericht mit 32 pfund pfennig sover ers mit einer sollichen gnadt finden kan.

54. Item, mehr vermeldt das all panfrüdt sollen ganz sein von s. Görgen tag hinzt auf s. Martins tag. wer die aber nicht fridlich hielt oder füerder bräch, alß oft er ainen zaunsteken wekbricht der ist zu wandl 72 pfennig und nach erkanntnuß der ratthgeschwornen jennem seinen schaden abzuetragen; von ieder zaungärten zum wandl zwölf pfenning.

55. Item, mehr gemeldt: wer zein und andere ding nach beschaue und erkantnuß der geschwornen nicht wendt, der ist zue wandl zwen und sechs schülling.

56. Item, mehr vermeldt: wer ainem seinen rain hinakert und verwendt, derselb ist zu wandl zwölf schilling 2 pfennig.

57. Item, mehr vermeldt: wellicher ainem ain fruchtbaren pämb abhakt oder verdöerbt, der ist zu wandl 5 pfund pfennig, nach erkanntnuß der geschwornen jennem seinen schaden abzutragen.

58. Item, mehr vermeldt: wer der ist der ainem sein obst unerlaubt und uber ains willen auß seinem paungarten trägt, derselb ist von iedem paumb sovil in demselben garten steen 12 pfennig zu wandl und jennem seinem schaden nach erkantnuß der geschwornen abzutragen oder laß sich umb solichen fräfel an den pranger schlagen, solliches steet bei genadten der oberigkeit.

59. Item, mehr vermeldt: wer ainem ain felber verdöerbt oder abhakt, der ist zu wandl sechs schülling zwen pfenning.

60. Item, mehr vermeldt: wer ainem seine öest ab dem felber hakt, der ist zu wandl 72 pfennig.

61. Item, mehr vermeldt: welicher fräflichen mit ainem gespanten armbprust in dem lantgericht erfunden oder auß dem gericht in die herrschaft Grauenwöerdth käm, wo derselb fräfler mit sollichem armbst schaden thät, der soll nach derselbon that geuhrthelt und gestrafft werden. ob sich aber begäb das derselb fräfler mit seinem gespanten armbst ohn schaden wüder von dannen abschiet, der ist denocht umb sein fräflichen ein- und außgang zu wandl verfallen 10 pfund pfening.

62. Item, mehr vermeldt: wellicher painschrettig verwundt wierdt, der gebe dem richter 3 pfund pfennig und kume an des geschlagnen willen umb seinen schaden riach erkantnuß der geschwornen. hat er aber des gelts nicht, soll er am leib gestrafft werden.

63. Item, mehr vermeldt: ob ainer den andern verwundt mit ainer ainfeltigen wunden die nit painschrettig währ, der ist der oberigkeit zu wandl verfallein zwei pfunt und nach erkantnuß der geschwornen jennem seinem schaden abzutragen.

64. Item, mehr vermeldt: wo ainer dem andern in feeh und feintschaft füerwartth oder nacheült, derselb fräfler ist zu wandl 10 pfund. thät er aber ainem andern mit ainem sollichen nacheilen schaden, das sol dan nach derselben that durch die geschwornein geuhrteilt und gestrafft werden.

65. Item, mehr vermeldt: wellicher ainen mit flacher hant schlächt, der ist fünf pfunt zu waindl. schlächt aber ainer ain mit der faust und hat den daumb in der hant, der ist zu wandl ain pfunt; hat er aber den daumb heraust, der ist 2 pfund zu wandl.

66. Item, mehr vermeldt: wer ainem mit der haken zuewüerft, so derselbige vom wurf fält, der ist zu wandl ain pfunt; trüfft er ihn aber, so wierdt dieselbe that durch das gericht geuhrtheilt und gestrafft.

67. Item, mehr vermeldt: wer ainem mit ainem stain zuewierft und falt, der ist zu wandl ain pfunt. trüfft er aber uind wierft ihn nit zu todt, der ist zu wandl zwei pfunt; würft er ihn zu todt, das wehr dan nach derselben that geuhrtelt und gestrafft.

68. Item, mehr in sollichem vermeldt: wer ain sündl in feeh und feintschaft uber ainen zukt und sticht ainen damit zue und fält sein mit dem stüch, der ist zu wandl zwei pfunt; so er aber trifft, das wert dan nach derselben that geuhrtelt und gestrafft.

69. Item, mehr vermeldt: wer ain sündl oder stekmesser verborgen oder verstollen in erblen, schuehen oder hosen trueg und bei ainem gefunden, dem soll das gericht dieselb waffen durch die faust schlagen lassen oder ledige sich mit 3 pfund pfenning, wie er mit sollichem gnadt bei der oberigkeit finden kann.

70. Item, mehr vermeldt: wer ainem mit ainem kändl oder trinkassach zuewierft, so er fält, so ist er dennocht umb sein fräflichen wuerf zu wandl 6 schilling 2 pfennig; so er aber trüfft und pluetrienß macht, der wert nach derselben that geuhrtelt und gestrafft.

71. Item, mehr vermeldt: wer ainem mit ainem spieß fräflichen zuesticht und nicht pluetrünß macht, derselb ist ain pfunt pfening zu wandl; ob aber leübschaden davon kämb, das wert nach derselben that geuhrthelt und gestrafft.

72. Item, mehr vermeldt: ob ainer in der herrschaft nit auf währ, ob ein deup oder anderer ubelthäter dem richter zu stark und der richter hilf darzue bogert, der solliches gern verläg, der ist fünf pfunt pfening und 2 zu wandl.

73. Item, mehr vermeldt das all prun, insonderheit auf der herrschaft gebiet grunt und gassen, mit der herrschaft willen und wüssen bewahrlich gehalten und gemacht sein sollen, damit kainerlei leüt oder viech darein fall, oder die gmain mueß das derselbing thatt gegen der herrschaft püessen.

74. Item, mehr vermeldt: wer den aschen bei demselbigen prunnen nidergeusst oder den unfiat darbei wescht, der ist zu wandl 12 pfennig.

75. Item, mehr vermeldt: wehr den aschen fier die heuser nüdergeusst mitten auf die gassen, der ist auch zu wandl zwölf pfenning.

76. Item, mehr vermeldt: wer ain haken zum wein tregt, derselb soll dem wüerth die haken zu behalten geben. thuet er das nicht, so mag sich der nachrichter der haken understeen und ist darzue zu wandl 72 pfennig.

77. Item, man gerueget auch: wo der richter in der herrschaft gottschelter oder gottschwörer findt, die soll der richter zu seinen handen nemen und die zungen zu dem naken außziehen lassen.

78. Item, man gerueget auch: wellicher ainer den andern in der herrschaft pfendt auf seinen schaden, derselb soll das pfant ohn verziehen dem marktrichter zuebringen und in sein gewalt antworten biß zu außtrag der sachen. wehr aber das nit thät und nechtigglichen verhielt, oder ausserhalb gerichts mit sollichem seinem widersacher vertrueg oder veraint, der hat sich mit sollichem des gerichts understanten und ist zu wandl 32 pfund pfening.

79. Item, mehr mit sollichem vermeldt: wo ain parschon ainß auf seinem schaden pfenden wolt und jenner wolt sich des setzen und wöhren, der ist dem gericht auch verfallen zu wandl zweiunddreüssig pfunt.

80. Item, mehr geruegt und vermeldt: es soll in allweeg zwen maßmaister gesetzt werden uber die fleüschhaker und pöken. dieselben sollen das fleüsch und andere gerechtigkeit beschauen.

81. Item, mehr gemeldt das die pöken ier gerechte pfenwerth und hölbert pachen sollen mit sollichem si die pfenning geweren.

82. Item, mehr: wehr weinschenkt oder umb gelt gibt auß dem hauß und nicht ausruefen lässt, alß oft er den zapfen zeucht ist er umb zwölf pfenning.

83. Item, mehr gerueget: es soll auch niemant schenken der nit ain aigens hauß hat. welicher sich aber uber solliches des understunte, der ist von iedem haußgesössnen 12 pfennig.

84. Item, mehr vermeldt das die feüerstätt in dom lantgericht auf das mindist allweg ainsten im jahr durch den marktrichter oder nachrichter, die dan der geschwornen auch mit und bei haben sollen, zu beschauen. was dan prechen der prunst halben daran wär, der solle dan nach sollicher beschaue inner 14 tagon gewendet werden; so es aber in der zeit nit gewendt wuert, so soll der marktrichter oder nachrichter demselben den offen niderschlagen und ist darzue zue wandl 12 pfenning.

85. Item, mehr: ob ain feuer hinz bei ainem außkämb, derselb nicht beschrier, der ist dan zum wandl 6 schilling 2 pfennig. beschreüt er aber das feüer, so soll er desselben tags freiung haben.

86. Item, mehr: wehr das feüer uber sein tach lesst kumen, der ist zu wandl ain pfunt zwen pfenning.

87. Item, mehr: wehr zu dem feüer lauft, der soll denselben tag freiung haben umb all erbar sach. wehr ainen darüber angreüft, der ist fünf pfunt zu wandl.

88. Item, mehr: wehr durch den markt ferht, der soll den laütstrük in der hand haben, damit er mit roß und wagen niemand schaden thue, oder er miesset dasselbige püessen wie sich dan nach ratth der geschwornen erfindt.

89. Item, mehr: wehr der ist der ainem in feeh und feintschaft sein fenster, es sei glöser schliemb oder prötter, einstösst, der ist zue wandl fünf pfunt.

90. Item, mehr: wer ainem in seinem hauß absagt, der ist dem lantgericht verfallen zweiunddreüssig pfunt.

91. Item, mehr: wehr zu der waiet die anders die leüt mit iehrem vüech geniessen wöllen, nicht helfen zu rämen oder zu reüten so si darzue erfordert werden, dieselben seint dan zum wandl 72 pfenning.

92. Item, mehr: ob die fleüschhaker under den penken gegen einander zukten, mit wellicherlei wöhr das ist, der ist umb finf pfunt.

93. Item, mehr: wehr aufsteet in der schrannen ohn urlaub des richters, der ist zwen und sechs schülling zu wandl.

94. Item, mehr: wehr zum feüer nicht auf ist und mit wüllen verleit, von iedem geschwornen sechs schülling zwen pfening zu wandl.

95. Item, mehr: wer wändl verschweigt und nicht anbringt, der ist alles das verfallen das der verfallen ist der den fräfel begangen hatt.

96. Item, mehr: wer zu dem panthäding kumbt auch darzue gehört, derselb soll des tags auch umb all erbar sach freiung haben. welliche aber dem richter wandl schuldig sein, die mag der richter darumb aufhalten.

97. Item, mehr: wer ainer dem andern bei der täding in feeh oder feintschaft angrüff, derselb ist verfallen die hant oder 10 pfund, wie er dan gnadt finden mag.

98. Item, mehr vermeldt und gerueget.: ob dem marktrichter zu der schrann ain geschworner ausstunt oder abgieng, wo in dan ain ander in der herrschaft zu brauchen darzue teüglichen und erfordert wierdt zu der schrannen, zu sollichem soll er gehorsamb laüsten ohn alle widerröedt. wellicher sich aber dessen setzet, der ist zu wandl von iedem geschwornen zwen und sechs schülling.

99. Item, mehr gemelt: ob ain geschworner bei ainem kauif wäre und an in gezogen, soll die sach sein fortgang haben, nämblich wo ain pfening daran goben wierdt. so aber sach wäre das der kauf nicht gehalten wurt, der ist zu wandl ain pfunt pfening.

100. Item, mehr: wer ainem seinen dienstpotten auß der gewalt. tädingt oder uber sein willen aufhelt, der ist zu wandl zwen und sechs schilling und soll jennem ainen andern an sein stat stöllen.

101. Item, mehr: wer dem halter sein huetlohn nit gibt und vorhelt, der ist sechs schilling zwen pfenning zu wandl.

102. Item, all maß mit dem metz soll in dem markt gehämbt und gevecht werden bei dem richter. wer aber mit ainem andern metzen oder hämb geit, alß oft er das thuet, der ist zwen und sechs schilling zu wandl.

103. Item, mehr: wer dem nachrichter sein huetlohn und gerechtigkeit zu velt und dorf vorhelt oder solliches nicht nemen lassen, der ist füer denselben fräfel zu wandl verfallen fünf pfunt zwen pfenning.

Vermerkt die robat zum geschloß Grauenwöerdt. gehörüg, so Erhardt Khälbershardter von herr Otth von Meüssaue etc. erkauft hat grosse iind klaine, wie hernach volgt:

1. Erstlich sollen die gruntholden so roß haben ain ieder ainen tag zum schwären akern und ain tag zum ringen, auch ain tag schwäres traiet einfüeren.

2. Zum andern: sein wasserlei herrn holden so zu Grauenwöerdth sitzen die roß haben, die sein gleichs fals die drei tag zu robaten schuldig wie vor steet die gruntholden schuldig sein; dargegen verlässt man innen von der herrschaft wasser und waiet.

3. Weüter: die gruntholden so nit roß haben ist ain ieder vom hauß schuldig zu schneiden ain joich schwärs, ain joich ringes und zwen tag prennholz zum geschloß zu maüssen.

4. Weüter: sein wasserlei herrn holden so zue Grauenwöerdth heüslichen sitzen und nit roß haben, sein schuldig zu robatten all jarr ain halb joich schwäres, ain halb joich ringeß zu schneüiden und zwen tag zun geschloß prennholz zu maissen; dargegen verleicht. man ihnen wasser und waiet.

5. Die vogtholden zu Nüder-Sebarn so dem brobst von Hertzogburg zuegehören und die Khälbershardter erbvogt sein, sein schuldig im jarr vüer tag zu robatten, als nämblich ain tag zum schwären und ain tag zum ringen zu akern und ain tag habern einzufüeren, dergleichen ain tag hei auß der wüsen genant die Schütt einzufüeren.

6. Nachvolgents die klain robotth, so die underthannen so zum schloß gehören so nit roß haben zu thain schuldig sein: als nämblichen hei und graiemet aufzufachen, mistpraüten, pflanzen setzen, kraut hauen, hannef ziehen, haieden und prein schneiden, rueben graben, kraut außschlagen, schoffwaschen und scheren, arbaiß und zisern straifen. auch seind sie schuldig die weingarten abzulösen so zum schloß gehörig.

7. Die holden zu st. Johanns und Seebarn Wagramb Iedstorf Velß seind gleicher massen die robbath schudig, welche roß haben zu ackern, die andern so nicht roß haben zu schneiden.

8. Weiters seind die zu st. Johanns schuldig die zaungärthen und stöcken zn maißen und an das lant zu bringen was zum schloß gehörig.

9. Mehr seind sie schuldig mit sambt den zu Grauenwörth hei und graimath in der Schütt aufzufachen.

10. Welcher herren holden sich diser robbath setzt und der herrschaft zu Grafenwörth nicht gehorsamb laist, wie dan das pannbuch in sich hält, dem mag man ain stöcken für sein thür schlagen und von dem gmain nutzen entsetzen.
Standort
Herzogenburg | BH: St.Pölten | Bundesland: Niederösterreich | Eigentümer: Stiftsarchiv Herzogenburg | InvNr.: Papierhs. (Ende des 17. Jhs.) |
Herkunft / Fundort
Grafenwörth | BH: Tulln | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1433 |
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 2: Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberg (Österreichische Weistümer 8). Wien-Leipzig 1896, S. 664-678, Nr. 100 (Edition).

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