Typar: um 1457/65 (wahrscheinlich nach 1459) aus Silber gefertigte Siegelstempel stellt qualitativ und künstlerisch ein hervorragendes Beispiel eines Gemeindesiegels aus der Zeit der Spätgotik dar; der Stempel besteht aus einer runden Platte, die auf der Oberseite einen umklappbaren halbkreisförmigen, in spätgotischen Maßwerkformen durchbrochenen Griff aufweist. – Siegel: Rund, Durchmesser 4,6 cm. Das Siegelbild folgt dem Typ des im Mittelalter traditionellen Stadtabbreviatur-Siegels, Stadtarchitektur mit Tor und zwei flankierenden Türmen, darüber das von einem Engel gehaltene Wappen des damaligen Kirchschlager Herrschaftsinhabers Christoph von Pottendorf, seitlich je ein Spruchband mit Inschrift in gotischen Minuskeln (Worttrennung durch Sterne): „S Opidi in / chirichslag“. – Vier erhaltene historische Siegelabdrücke: 1) Kirchschlager Marktarchiv, Urk. 9, 7. Oktober 1666 („... mit dero Gemaines Marckhts Klienern Insigl ...“), an Pergamentstreifen hängendes grünes Wachssiegel in Holzkapsel; 2) Kirchschlager Marktarchiv, Urk. 10, 6. Juli 1687 („... dero Gemaines Markht Insigl ...“), an Pergamentstreifen hängendes grünes Wachssiegel in Holzkapsel; 3) Kirchschlager Marktarchiv, Urk. 14, 9. Dezember 1736 („... mit dem hier anhangenden grossen Marckhts Insigl“), Siegel an der Urkunde fehlt, wahrscheinlich zugehörig ein im Heimatmuseum Kirchschlag deponiertes grünes Wachsiegel in Holzkapsel; 4) Kirchschlager Marktarchiv, Urk 16, 3. Juli 1742 („... mit dem grössern geheimben Markhts Sigillo ...“), an Seidenbändern hängendes grünes Wachssiegel in Holzkapsel.
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