Bad Zell, Pranger

Der Pranger in Bad Zell ist der einzige in Oberösterreich, der ein Prangermandl als Aufsatz hat. Sein Sockel ist quadratisch und dreistufig. Der oben und unten profilierte Schaft ist vierseitig, mit betonten Kanten und steht direkt auf dem Postament. Auf dem Deckplattengesims befindet sich das Prangermandl, auf dessen Schild das Wappen der Jörger auf Prandegg und die Jahreszahl 1574 sichtbar ist. Von 1926 bis 1961 befand sich an Stelle des Prangermandls eine kleine Pyramide mit einer Kugel als Bekrönung.

Nach dem Brand im Jahre 1800 wurden Bruchstücke der Prangersäule als Rinnstein vor dem Haus Nummer 27 verwendet. 1926 veranlassten Kooperator Stelzmüller und R. R. Putz, Sommergast aus Wien, die Wiederaufstellung. 1954, nach Abriss des Hauses Nummer 10, fand man Bruchteile des verschollenen Prangermandls und Volksschuldirektor Pillinger und der Rechtsarchäologe Dr. Gustav Brachmann stellten die Figur mit Schwert und Schild wieder her und ersetzten 1961 ob genannte Pyramide.

Standort
Bad Zell | BH: Freistadt | Bundesland: Oberösterreich | Eigentümer: Marktgemeinde Bad Zell |
nähere Angaben
exaktes Datum: 1574 | Entstehung: | Maße: Gesamthöhe: 445 cm; Schaft: h=250 cm, s=45 cm; Sims: h=20 cm; Prangermandl: h=110 cm |
Literaturhinweise
Kammerer, Maria, Pranger im Mühlviertel. Weitersfelden, 2007. S. 14-17.
Bearbeiter
Brigitte Heilingbrunner

Kategorien: Strafvollzugsinstrumente | Pranger stehen | Ehrenstrafen | Ehre und Recht | Schelte, Schimpf, Spott | Pranger | Handfessel | Fußfessel | Freiung (Hand etc.) | Roland | Marktrecht

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