Schmierentremel/dremel, drämel, tremel, tremmel, trämel, trömel, trümel, teuchel,


Schmierentremel/dremel, drämel, tremel, tremmel, trämel, trömel, trümel, teuchel,

Schiesling, Köchin  

Althochdeutsch: smero = schmieren Quelle: Köbler, Gerhard, Althochdeutsches Wörterbuch. 4. Auflage 1993. S. 261.  http://www.koeblergerhard.de/ahdwbhin.html  eingesehen am 7.6.2011 Mittelhochdeutsch: smirwen;smirn = schmieren Quelle: Köbler, Gerhard, Mittelhochdeutsches Wörterbuch. 2007.    http://www.koeblergerhard.de/germanistischewoerterbuecher/mittelhochdeutscheswoerterbuch/mhd-s.doc  eingesehen am 7.6.2011 Althochdeutsch: dremil tremil= Tremel  Quelle: Köbler, Gerhard, Althochdeutsches Wörterbuch. 4. Auflage 1993. S.90. http://www.koeblergerhard.de/ahdwbhin.html  eingesehen am 7.6.2011 Mittelhochdeutsch: dremel = Tremel Quelle: Köbler, Gerhard, Mittelhochdeutsches Wörterbuch. 2007.    http://www.koeblergerhard.de/germanistischewoerterbuecher/mittelhochdeutscheswoerterbuch/mhd-s.doc  eingesehen am 7.6.2011  

Neben Köchin und Schisling ist Schmierentremel die Bezeichnung für eine Gefängniszelle im Innviertel des 17. und 18. Jahrhunderts, eine Art Raum oder Käfig. Beispiel aus Oberösterreich: 1.  in den Rats- und Bürgerverhörsprotokollen sowie in den Verhörsprotokollen des Marktgerichts Ried, bei insgesamt 137 Prozessen bzw. Verhören wurde der Schmierentremel genannt. Die erste Nennung erfolgte am 7. Dezember 1661 Der Rieder Schmierentreml war  vielleicht – in Bezug auf Größe, Ausstattung und Behandlung der Insassen – ein spezieller Haftraum im Rathaus, in erster Linie für männliche Delinquenten. Diese Annahme wird durch eine Eintragung in den Verhörsprotokollen des Jahres 1712 gestützt, bei der der Delinquent wegen seines Vergehens vom Richter zu Red gestelt (wurde) und ihme zur Straff der Schmirmtremmel angesagt worden, sich ganz truzig und widerspenstig zuerzaigen, mit vermeldten Er gehe nit hinein, der Schmirmtrembel gehör für die Hundt und nit für ihme. 2. Schmieren: a.aufstreichen des Fettes, Honig etc. zur Nahrung. b. in gewerblicher und häuslicher Sprache: Öl auf Räder schmieren; Achsen, Spindeln, Wagen, Türen, Schlösser u. s. w. schmieren. c. zu heilzwecken: einen Kranken, Krätzigen schmieren, vgl. Schmierkur. d.  schmieren, in weiterer sinnlicher Bedeutung, mit dem Nebenbegriff des Sudelns oder Besudelns. e.  schmieren für bestechen. f. geschmierte Worte, heuchlerisch freundliche Worte, oder flüchtiges Schreiben, Zeichnen, Malen. g. von anderer Vorstellung aus schmieren - prügeln. 3. Tremmel: a. Stecken, Knüttel, Prügel, Stück einer Stange aus Holz oder Eisen  b.  Pfahl, Stange, Hebebaum. c. Balken d.  Riegel e. als Scheltwort bezeichnet es einen groben Menschen.

in den Mundarten erhalten: tirolisch schmieren, züchtigen, mit der Rute (auf den bloßen Leib) schlagen Schöpf 631; in Kärnten schmieren, schmirben, schlagen, mit Ruten streichen. Quelle: Grimm, Jakob und Willhelm, Deutsches Wörterbuch.Band 15, Leipzig, 1971. Spalte 1081.

1. Rats- und Bürgerverhörsprotokoll des Marktes Ried. RBMR, Sta. Nr. 306, 7. Dezember 1661, fol 232-233.

2.Schmieren:Grimm, Jakob und Willhelm, Deutsches Wörterbuch.Band 15, Leipzig, 1971. Spalten 1081 3.Tremel: Grimm, Jakob und Willhelm, Deutsches Wörterbuch.Band 2, Leipzig, 1971,Spalten 1999-1401


Transkription Peter Fussl. ARTIKEL IN ARBEIT
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