Italienisch: pasquillo = Pasquill.
Französisch: pasquinade = Pasquill.
Lateinisch: libellus famosus = Pasquill.
Quelle: Meyers großes Konversationslexikon. 6. Auflage, Band 15, Leipzig und Wien, 1904. S. 478.
1) Schriftlich oder durch sonstige bleibende Zeichen, wie Bilder, verbreitete Beleidigung. Der Ausdruck rührt von "Pasquino" einer verstümmelten, antiken Statue in Rom her, an die man ebenso wie an den so genannten "Marsorio" satirische Schriften anheftete.
2) "Affigirung eines Pasquils ans Rathaus."
3) "Ist daß am Neuen Jahrstag angeschlagene Pasquill examinirt und gegen ainem Schreiben, so Mathias Weis bürger und Goldschmidt alhie, geschrieben, mit Vleis gehalten und befundten worden, daß solche beede schriften gegeneinander allerdings ganz gleich, dahero man resolvirt, ihm Weissen in eventu zuverrhafft zunemen und ob er sich zwar nit bekhennen will, dem Churfrstl. Pfleggericht zuyberschreiben."
4) Der Passauer Bote Joseph Albrecht "habe ein Pasquill so wider den Cleger gemacht worden und beklagter seinen vorgaben nach auf der gassen vor seinem Haus gefundten hette, unterschidlichen leuthen" vorgewiesen und "den Cleger hirdurch an seinen Ehrn diffamiret."
5) In der Carolina (1535) heißt es: "Item welcher jemandt durch schmachschrift zu latein libel famoß genant... laster vnd übel zumist... der selbig boßhafftig lesterer soll... gestrafft werden."
Allgemein.
<p>2) Rats- und Bürgerverhörsprotokolle des Marktes Ried, Stadtarchiv Nummer 306, 3. 3. 1663, Seite 36.</p>
<p>3) Verhörsprotokolle des Marktgerichtes Ried, Stadtarchiv Nummer 311, 13. 12. 1726, Seite 16.</p>
<p>4) Verhörsprotokolle des Marktgerichtes Ried, Stadtarchiv Nummer 311, 13. 12. 1726, Seite 16.</p>
<p>1) Meyers großes Konversationslexikon. 6. Auflage, Band 15, Leipzig und Wien, 1904. S. 478.</p>
<p>5) Radbruch, Gustav (Herausgeber), Die peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V. von 1535 (Carolina). Reclam, Stuttgart, 1975. S. 79.</p>
2-4) Fußl, Peter, Transkriptionen aus Originalquellen.